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Shoreline aus Münster spielten ein mitreißendes Konzert in Bremen.

Shoreline

Bremen. Tatsächlich war dies gestern erst die zweite Show von Shoreline in Bremen. Ihr erstes Konzert spielten die vier Münsteraner erst vor wenigen Monaten zusammen mit Silverstein im Tower. Nun waren Shoreline in den Weserterrassen direkt am Osterdeich im Rahmen der Indie Weser Konzerte erneut zu Gast.

Es scheint sich rumgesprochen zu haben, dass es sich bei der Band um einer der aufregendsten Acts aus dem Bereich Punk, Hard- und Emocore aus diesem Land handelt. Mit mehr als 200 Shows in ganz Europa im Rücken setzten Shoreline von der ersten Minute Maßstäbe, was Spielfreude, Energie und Einsatz anging. Das war schon beinahe eine kathartische Erfahrung. Und diese Freude sprang sofort auf das zahlreich anwesende Publikum über, von denen gut ¼ von außerhalb Bremens angereist sind, wie sich nach einer kurzen Frage von Sänger Hansol rausstellte.

Selbst wenn live die Freude an der Musik und einer inklusiven Szene im Vordergrund steht, so sind die Texte auf dem letzten Album „Growth“ eher schwer und das zeigt sich dann eben auch in den kurzen und durchweg sympathischen Ansagen. Es geht ums Containern, Veganismus, Rassismus aber eben hin und wieder auch um Liebe, wie Hansol im Interview verriet. Besonders beeindruckend ist eine Ansage von Hansol, in der er nicht ausschließt, dass sich auch auf einem Shoreline Konzert ein Arschloch verirren kann und jede:r auf sich und auf andere aufpassen soll. Alleine die Einsicht, dass Missstände nicht nur außerhalb der eigenen Blase existieren, hebt Shoreline bereits auf eine andere Ebene. Es sind eben nicht nur die Nazis da draußen und es sind eben auch nicht Dinge, die nur bei anderen Bands passieren. Dafür schonmal ein großes Danke an Shoreline.

Das Publikum ist dann auch bewegungsfreudig, ohne aber in einem harten Moshpit auszubrechen, im Grunde also, wie es sein soll. Und nach knappen 45 Minuten sind die meisten (alle?) Lieder der zwei Alben „Eat My Soul“ und „Growth“ gespielt.

Vorweg gaben die Bremer von TIED ihr Livedebüt und präsentierten ihren energiegeballten Prügelhardcore.

Es bleibt noch anzumerken, unterstützt kleine Bands und unabhängige Veranstalter. Leider gibt es aktuell noch keine Ankündigung für die nächste Runde Indie Weser, aber sobald es da etwas gibt, erfahrt ihr es hier. Geht dann da hin, wenn ihr könnt!


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