Comedy vom Poetry Slam Landesmeister in der BEGU

"Hasenkind Du stinkst" heißt das Programm vom Schauspieler, Comedian und Poetry Slammer Florian Hacke. Wir haben mit ihm darüber gesprochen.

Am Samstag, 11. Juli um 20:00 Uhr kommt der Schauspieler und Comedian Florian Hacke mit seinem Programm „Hasenkind Du stinkst“ in den Garten der BEGU Lemwerder. Hacke ist auch zweimaliger Landesmeister im Poetry Slam in Schleswig Holstein. In seinem Programm „Hasenkind du stinkst“ bereitet er seine Elternzeit humoristisch auf. Ein Abend im Zeichen der Comedy über das Abenteuer Kindererziehung als Vater –  nicht nur für Mütter. Wir haben mit dem Schauspieler, der in der neuen Staffel „Frau Jordan stellt gleich“ mit Katrin Bauerfeind eine Episoden-Hauptrolle spielt, gesprochen.

 

Hallo Florian, Du kommst mit Deinem Comedy-Programm nach Lemwerder in den idyllischen BEGU-Garten. Hast Du Dir das bereits in Deiner Kindheit in unserer Landeshauptstadt Hannover so erträumt?

Ich wollte schon immer aus Hannover raus, ich wollte schon immer Schauspieler werden und ich mag Gärten. Insofern: JA!

 

Du bist als ausgebildeter Schauspieler Landesmeister im Poetry Slam geworden, was hat dich in das Genre gezogen? Wie stolz macht dich dieser Titel?

Das war purer Zufall. Ich war neu in Kiel, in Elternzeit und kannte keinen. Beim Poetry Slam durfte jeder mitmachen UND es war abends. Daß ich dann gleich Landesmeister geworden bin und den Titel ein Jahr später verteidigen konnte hat mir Mut gemacht, weiterhin eigene Geschichten zu erzählen. Das macht man ja als Schauspieler eher nicht so oft. Es bringt mir aber den meisten Spaß.

 

Die Melange aus Poetry Slam und Schauspiel klingt wie die perfekte Ausbildung für Kabarett und Comedy, was können die Zuschauer vom Comedian Florian Hacke erwarten?

Kabarett und Comedy sind ja offene Genres, insofern kann ich machen, was ich will. Meine Theatererfahrung sind von Vorteil, klar. Im Vordergrund steht immer die Geschichte, die ich erzählen will, bei den Mitteln bediene ich mich querbeet. Musikalisch habe ich mit Andi Otto aus Hamburg zusammen am Sound gearbeitet, der ist toll.

 

Dein Programm heißt „Hasenkind, du stinkst!“ worum geht es darin?

Ursprünglich habe ich zwei Jahre Elternzeit in 90 Minuten erzählt, das hat sich inhaltlich weiterentwickelt zu einer gesellschaftlichen Gesamtbetrachtung vom Elternsein heute. Aber auch Großeltern oder Nicht-Eltern kommen voll auf ihre Kosten.

 

Du behandelst auch das Thema Alltagssexismus, wie begegnet Dir diese Form der Diskriminierung obwohl Du doch der viel besprochene mittelalte weiße Mann bist?

Als Mann bist du im Babykontext einmal klar in der Minderheit. Beispiel: An einem Mittwochvormittag saß ich auf dem Spielplatz und beobachtete mein spielendes Kind. Die anderen Mütter waren sehr argwöhnisch und es stellte sich heraus, daß sie dachten, ich würde gleich ein Kind entführen. Das fanden sie einfach vorstellbarer als einen Mann, der da wochentags auf sein Kind aufpasst. Diese Diskrepanz in der Wahrnehmung ist aber selbstgewählt, das entscheiden die Eltern letztendlich gemeinsam. Wenn Väter mehr Platz bekommen sollen, müssen Mütter den auch machen, und wenn Mütter den machen, müssen Väter den auch wollen. Und das ist die Keimzelle vom Gender Care Gap, Pay Gap und Pension Gap. Wenn wir das verändern wollen, müssen wir am Anfang anfangen.

 

Auf was können sich die Zuschauer in Deinem Programm freuen?

Wir sitzen im Garten, trinken was und hoffentlich ist das Wetter schön. Es wird lustig und man ist hinterher nicht dümmer: Ich würde hingehen!

 

Nutzt Du weiterhin Deine Abenteuer als Vater in Elternzeit, um neue Programme zu schreiben? Muss sich jeder, der dir begegnet, wenn Du ein Kind dabei hast in Acht nehmen?

Klar, wenn die Sinne erstmal geschärft sind, entgeht einem nichts mehr. Mein Programm befindet sich in ständigem Wandel, und jeder neue Spielplatz-Knaller wird sofort eingeflochten. In acht nehmen muss sich niemand, mit Fragen rechnen müssen wir alle. Auch mittelalte weisse Männer, die das vielleicht nur noch nicht so gewohnt sind.

 

Welchen Tipp gibst Du werdenden Vätern mit auf den Weg?

Ich habe in der Vorbereitung auf meine Elternzeit ein Portrait über eine Frau gelesen, die im Hospiz arbeitet. Sie erzählt darin vom immer gleichen Satz, den so gut wie alle Männer kurz vor dem Tod auf dem Sterbebett sagen: „Ich wünschte, ich hätte weniger gearbeitet und mehr Zeit mit Freunden und Familie verbracht.“ Das finde ich unglaublich traurig. Also: Nehmen wir uns weniger wichtig und mehr Zeit.

 

Mit welchem Trick übersteht Mann auf dem Spielplatz den Small Talk mit den anwesenden Helikopter-Müttern?

Man hat ja am Anfang immer das Gefühl: „Oh toll, andere Eltern, wir haben so viel gemeinsam!“ Das stimmt aber nicht. Fruchtbarkeit ist keine ausreichende Grundlage für Freundschaft. Und Helikoptereltern sollte man einfach nirgends Landeerlaubnis erteilen, denn man kann sich ja auch nicht ständig Schnaps in seinen Nachmittagskaffee gießen (obwohl das manchmal wirklich hilft).

 

Warsteiner, Opel und IKEA – Die Leute kennen Dich aus der Fernseh-Werbung, für welches Produkt würdest Du am liebsten Mal vor der Kamera

stehen?

Da haben die Leute aber sehr genau hingeguckt, wenn sie mich da erkannt haben. Ich würde sofort werben für die Istanbuler Konvention und für gute Sonnencreme. Das würde aber jeder rothaarige Mann. Gerade habe ich eine Folge der Pro7-Serie „Frau Jordan stellt gleich“ abgedreht, das ist jetzt keine Werbung, aber toller.

 

 

Florian Hacke im BEGU Podcast

Weitere Infos über Florian Hacke, sein Leben und seine Kunst ist in der aktuellen Ausgabe des BEGU Podcast zu finden.

 

Tickets

Tickets gibt es im Reservix-Ticketshop der BEGU Lemwerder.

 

 


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