Heute: Bremer Satire-Stars wechseln die (Weser-)Seite für Online-Stream

Peer Gahmert und Philipp Feldhusen kommen mit ihrer eigenen Show in die BEGU Lemwerder. Neben der Vorstellung ihres neuen Buches wird es ein speziell auf Lemwerder zurecht geschustertes Programm geben. Wir haben mit den beiden darüber gesprochen.

Die beiden „Der Postillon“- Autoren kommen mit ihrer Late Night Show nach Lemwerder. „Eine Online-Show mit Peer Gahmert und Philipp Feldhusen“ wird das Ganze heißen und ist zu sehen am Freitag, 23. April 2021, ab 19:45 Uhr live auf BEGU TV über www.begu-lemwerder.de

 

hb-people: Ihr kommt nach Lemwerder mit dem Format „Eine Onlineshow mit Peer Gahmert und Philipp Feldhusen“, was erwartet die Zuschauer?

Philipp Feldhusen: Das wissen wir selbst noch nicht.

Peer Gahmert: Der Name ist zumindest ganz ehrlich: Es wird eine Onlineshow mit uns beiden sein. Und sie wird nicht allzu lang, unsere Faulheit ist ja fast legendär.

Philipp Feldhusen: Im besten Fall wird es gute Unterhaltung auf höchstem Niveau geben. Im schlechtesten Fall das komplette Gegenteil.

Peer Gahmert: Es lohnt sich also einzuschalten und uns dabei zuzusehen, wie wir auch noch die niedrigsten Ansprüche unterbieten.

Philipp Feldhusen: Oder halt übertreffen. Wer weiß.

 

Ihr habt für die Show zugesagt, ohne je richtig in Lemwerder gewesen zu sein. Habt ihr euch das richtig überlegt?

Philipp: Ich als Bremen-Norder sehe Lemwerder ja täglich von der anderen Uferseite. Da brauchte ich nicht lange überlegen. Der Anfahrtsweg ist kurz und ich darf Fähre fahren. Das reichte mir eigentlich als Zusagegrund.

Peer: Ich habe noch nie wegen des Veranstaltungsortes abgesagt. Dann hätte ich ja auch nicht nach Duisburg oder Hannover gedurft.

 

Inzwischen seid ihr schon einmal in Lemwerder gewesen, seid ihr enttäuscht? 

Philipp: Ganz im Gegenteil. Lemwerder ist wunderschön!

Peer: Ich muss sagen, es ist ziemlich genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Philipp: Und ich hatte den Eindruck, jede Einwohnerin und jeder Einwohner hat uns persönlich mit einem freundlichen Lächeln begrüßt.

Peer: Das ist mit den Masken zwar schwer zu sagen, aber ich will mich aus opportunistischen Gründen einfach mal Philipps Eindruck anschließen.

 

Freitag moderiert ihr eine Freitagabend-Show zur besten Sendezeit, seid ihr echte Showmaster? 

Philipp: Nein.

Peer: Waren wir auch noch nie.

Philipp: Werden wir auch nie sein.

Peer: Ich weiß nicht, ob wir nicht vielleicht was anderes … oder einfach schnell zur nächsten Frage, bitte.

 

Ihr seid die Macher von „Eine Zeitung“ und „Seriöser Verlag“, was sind das für Projekte?

Philipp: Die Eine Zeitung ist die dritt- oder viertgrößte Satirezeitung Deutschlands, die in diesem Jahr übrigens bereits ihr 11-jähriges Jubiläum feiert und gerade einen kleinen Relaunch durchmacht.

Peer: Genau, sie wird besser als je zuvor. Der Seriöse Verlag bringt einfach nur tolle Sachen heraus, die uns gefallen. Außerdem ist es nett, wenn wir uns nun auch Verleger nennen können.

Philipp: Das schafft einen ordentlichen, intellektuellen Eindruck.

 

Ihr schreibt als freie Mitarbeiter für den Postillon. Seid ihr damit am Satire-Olymp angekommen?

Philipp: Nein, das wären wir wohl erst, wenn wir es schaffen, irgendwann für die BILD zu arbeiten.

Peer: Aber das wird wohl ein ewiger Traum bleiben. Da der Chef aber vielleicht mitliest: Der Postillon ist auch toll. Halt nur nicht so unterhaltsam.

 

Euer aktuelles Buch heißt „Tatort Märchen“. Worum geht es?

Philipp: Es geht im Grunde genommen darum, den Ruf der Bremer Stadtmusikanten ein für alle Mal zu ruinieren. Wer bisher glaubte, die vier Tierchen seien ehrenwerte Gestalten, vielleicht sogar Helden, wird nach dem Lesen des Buches zu einem anderen Urteil kommen.

Peer: Die vier Tierchen, die wir alle ja irgendwie kennen und die seit zwei Jahrhunderten ein Aushängeschild für die Stadt Bremen darstellen, stellen ohne jeden Beweis die Behauptung auf, in einem Haus im Wald würden sich „Räuber“ befinden. Daraus leiten sie ab, dass sie die Männer verscheuchen und das Haus besetzen können.

Philipp: Wir halten das für einen ungeheuerlichen Schlag ins Gesicht des Rechtsstaates: Hier wird Kindern beigebracht, dass es in Ordnung ist, Menschen aufgrund ihres Äußeren zu verunglimpfen.

Peer: Mit dem Buch untermauern wir unsere These und haben damit, das kann man ja schon mal so sagen, ein Standardwerk der Märchenforschung geschaffen.

Philipp: Traurig eigentlich, dass das Satiriker machen mussten.

 

Ihr kommt wie Grillmaster Flash und Jan Böhmermann aus Bremen-Nord, wird man bei dem Geburtsort zwangsläufig zum Humoristen?

Philipp: Puh, schwierige Frage. Ich kenne leider auch viele Bremen-Norder, die alles sind – aber nicht witzig.

Peer: Och, witzige Menschen gibt’s da genug. Sie sind’s halt eher unfreiwillig

 

 

Eine Online-Show mit Peer Gahmert und Philipp Feldhusen“ am Freitag, 23. April 2021, ab 19:45 Uhr live auf BEGU TV über www.begu-lemwerder.de


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