Mehr als 30.000 Besucher beim SummerSounds

Die Veranstalter des Musik- und Kulturfestivals in der Bremer Neustadt ziehen positive Bilanz - weniger Müll durch Mehrweg-Geschirr

SummerSounds. Foto: jk

Bremen. „Es gibt so viele Menschen, die unfassbar happy über SummerSounds sind“, freut sich Stadtteilmanagerin Astrid Verena Dietze über viel Lob nach dem gelungenen Festival. „Begegnung ist wichtig, gerade in diesen Zeiten“, ergänzt Markus Blanke, VIS-A-VIS gGmbH, sie teilen sich die Festivalleitung von SummerSounds. Weit über 30.000 Besucher*innen vergnügten sich vom 12. bis 14.08.22 bei Sonnenschein und einem vielfältigen Musik- und Kulturprogramm in den Neustadtswallanlagen. Gut gelaunt ließen sie sich treiben, zwischen den mehr als 40 Acts, über 20 Gastrowagen und diversen Aktions-Ständen, chillten unter urwüchsigen Bäumen und Sonnensegeln oder auf ihrer Picknickdecke. „Dieses Festival hat eine ganz besondere Atmosphäre. Und es ist immer wieder neu und anders“, sagt Sarah Ryglewski, Staatsministerin für Bund-Länder-Beziehungen beim Bundeskanzler, bei der offiziellen Festival-Eröffnung. Umsonst und draußen – zog SummerSounds auch Menschen aus anderen Städten an. Ganz viele Bilder gibt es hier.

Bunter Mix an Summer-Sounds: für jeden Geschmack etwas

Ein fulminanter Festivalstart am Freitag: in glühender Sonne zunächst zögerlich, füllte sich das Gelände bis zum Auftritt von Antje Schomaker um 20.30 Uhr rasant. „Ich sag Summer, ihr sagt Sounds“, die beliebte Songwriterin, präsentiert von Bremen Vier, verbreitete sofort positiv vibrationes, die die sympathische Musikband „ClockClock“ aus Mannheim noch verstärkten. Die Bands „Molass“ und „Tolyqyn“, ermöglicht von „Sparkasse in concert“ und Bremen Zwei auf der Vis-a-Vis-Bühne, sorgten für einen groovigen Sommer-Abend und ließen die Menschen tanzen.

Hochschießende Luftschlangen, tanzende Ballons, „Auf die Knie, Hände in die Höhe!“: die mitreißende Bühnenperformance der Berliner Band „Großstadtgeflüster“ begeisterte Menschen jeden Alters. Emotional in der Ansprache, Soul in der Stimme: Um Mitternacht flogen dem 21-jährigen Sänger MYLE sicher viele Herzen zu. „Toll, dass es nicht nur große Bühnen, sondern auch die lauschige Jazz-Jurte gibt“, sagte ein älterer Festivalbesucher zufrieden. Auf der Campusbühne begeisterte Bremen NEXT-Moderator Ataxy, „Bounty & Cocoa“, „ART“ sowie Nachwuchsbands mit coolen Beats.

Mitmach-Angebote für Groß & Klein

SummerSounds schenkte vielfältig gute Laune: Trotz hoher Temperaturen wurden Sportliche beim Zumba-Fitness vor der Vis-a-Vis-Bühne aktiv. „Das war ein super Gemeinschaftsgefühl, bei einigen Songs mit Gänsehaut“, schwärmte eine Gruppe junger Frauen nach dem beliebten Kultformat „Rudelsingen“. „Das Herz macht bumm, bumm, bumm….“, liebevoll aktivierte der Kindermusiker „herrH“ die jüngsten Festivalgäste zum hüpfen, springen und mitmachen. In der weißen Jazz-Jurte bewegte die „Vielfalt der Poetry“ von Sven Slam und vier Freunden seine Zuhörer*innen. Wer müde war, konnte in der swb-Lounge vor dem swb-E-Mobil auf großen roten swb-Kissen und -Liegestühlen neue Energie tanken. Zum Schutz der Haut gab es bei der Skin-Watch-Aktion der AOK eine UV-Testkarte und Sonnencreme. Riesige Schmetterlinge, Lichterketten und Lampions im illuminierten Park zauberten ein traumhaftes Festival-Ambiente – dazu leuchtete der Vollmond. Ein friedliches Miteinander war überall in den Neustadtswallanlagen spürbar. Das Awarness-Konzept ging voll auf.

Einladung zum Dialog & zukunftsorientierte Lösungen

Bereits 2019 als „Stadtlabor für Nachhaltigkeit“ umweltfreundlich engagiert, fokussierte das diesjährige SummerSounds auf soziale Qualität. Wie hat die Pandemie Gesellschaft und Eventbranche verändert? Was lernen wir daraus? Eine spannende Talk-Runde mit Visionskultur, Förderer von Start-ups, Ideen und Projekten, ging dem Thema mit Sarah Ryglewski und Kulturschaffenden auf die Spur. Die Foodretter verschenkten Lebensmittel beim ersten nachbarschaftlichen SummerBrunch im Neustadtsviertel und inspirierten für das „Fairteilen“ von vom Verfall bedrohten Lebensmitteln. Kostenlose Water-Refill-Stationen löschten den Durst und erfrischten bei der Hitze. Bei der Kleidertauschparty von „Defibrillator Second“ z.B. erwarben viele für drei mitgebrachte Textilien oder eine Spende etwas Neues, einige sogar mehrmals. Alexa Rasch von Goodis zeigte mit originellen Hüten ihre Upcycling-Art und kam mit Festival-Gästen über Konsum und Verantwortung ins Gespräch.

Erlebnisreiches Kindervergnügen & nachhaltige Impulse

Ein Sparschwein bemalen, in der Hüpfburg toben und bei der Ravensburger Sommertour neue Spiele und Angebote testen usw. – auf der Kinderwiese, ermöglicht von der Sparkasse Bremen, war viel los. Glänzende Augen bekamen die Jüngsten auch beim Fahren der Riesen-Insekten der Buzzz-Performance aus den Niederlanden, die für naturfreundlichen Verkehr sensibilisierten. „Mein fünfjähriger Sohn war vom Müll-Sammeln total fasziniert“, berichtete eine Mutter schmunzelnd. Mit Handschuhen und Zange gut ausgerüstet, befreite er mit vielen anderen Engagierten das Festival-Gelände von Abfall. Eine Anregung der Initiative „Clean up your City“, die gleich am Sonntag die Neustadtswallanlagen säuberten.

Apropos: Das 2019 eingeführte Mehrweg-Geschirr half, den Müll deutlich zu reduzieren. Wegen Problemen in der Lieferkette verhindert, wird die geplante Spülstraße bei der 18. Auflage von SummerSounds zum Einsatz kommen – voraussichtlich schon im Juni 2023.


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