The Kooks in der Alsterdorfer Sporthalle
The Kooks spielten ein Best Of Set in der Alsterdorfer Sporthalle. Gute 110 Minuten tanzte der gut aufgelegte Luke Pritchard über die Bühne zu Songs wie Seaside, Naïve oder Shine On. Am 10. November sind die Briten live im Pier2!

Hamburg. 10 Jahre ist es her, dass vier Briten aus Brighton eine der wohl schönsten Indie-Platten der letzten Dekade auf den Markt brachten. Quasi über Nacht wurden The Kooks bekannt und verkauften über 2 Millionen Platten des Debüts. Daran sollten die folgenden drei Alben nie kommen. Auch musikalisch wechselte die Band den Stil, doch 10 Jahre später veröffentlicht man bereits ein Best Of und füllt noch immer die großen Hallen mit einem Best-Of Set voller Energie.
Am Dienstagabend wurden The Kooks von den Blossoms aus Manchester supportet. Durch das Attentat in der Nacht zuvor auf ein Konzert in Manchester war dies natürlich Thema sowohl bei den Blossoms, als auch bei den Kooks. Blossoms beginnen ihr Set mit „At Most A Kiss“ und finden am heutigen Abend sicherlich den ein oder anderen neuen Fan. Dennoch ist das Set der Band um den schlaksigen Sänger Tom Ogden weitgehend unspektakulär, bevor es zum abschließenden Song „Charlemagne“ kommt, der dann doch den Großteil des Publikums tanzen lässt. In einem kleinen Club könnte die Band allerdings ganz gut kommen, beim Reeperbahn Festival 2016 im Docks haben uns die Jungs gut gefallen. Für die ganz große Bühne ohne eigene Fans scheint es noch zu früh.
Bevor The Kooks auf die Bühne kommen fällt ein Vorhang. Wer an der Seite steht kann einen Blick erhaschen und sieht wie Sänger Luke Pritchard seine Jungs und Techniker abklatscht und sich sichtlich freut. Es geht los mit den Songs „Eddie’s Gun“, „You Don’t Love Me“ und „Sofa Song“ vom erfolgreichen Debütalbum. Allgemein wird an diesem Abend immer wieder deutlich, dass das Publikum auf diese Songs am meisten wartete. Zwar schafft es Sänger Luke Pritchard mit seinem energetischen Auftritt auch die neueren Singles „Bad Habit“, „Down“ oder die aktuelle Single „Be Who You Are“ dem Publikum zum Tanzen zu verkaufen, Highlights sind diese aber bei weitem nicht.
Den Song „Rosie“ performen The Kooks an diesem Abend nur zu zweit in einer halbakustischen Version mit Piano, ehe Luke Pritchard bei „See Me Now“ komplett alleine am Piano sitzt. Bevor die Band in die obligatorische Zugabepause geht gibt es nochmal ein kleines Hit-Feuerwerk. Das Publikum wird gefragt, ob es Wünsche gebe. Einheitlich wird sich „Seaside“ gewünscht, was ein wenig verwundert, da der wohl bekannteste Song „Naïve“ noch nicht gespielt wurde. So kam es, dass die Band „Seaside“ spielt und das Publikum lauthals mitsingt. Die Hamburger zieht es scheinbar immer ans Wasser. Tatsächlich war die Stimmung nun am Höhepunkt und ein Übergang auf den Song „Naïve“, so wie die Tracklist auf dem Debütalbum „Inside In/Inside out“ ist, wäre wohl die perfekte Wahl gewesen. Die Band entscheidet sich jedoch das Set mit „Always Where I Need To Be“ und „Junk Of The Heart“ zu beenden.
Die aus drei Songs bestehende Zugabe rundet den Abend noch einmal ab. Mit „Shine On“ und natürlich „Naïve“ beenden The Kooks das Best of Set, das beeindruckende 110 Minuten geht. Die gut gefüllte Sporthalle wurde heute ebenfalls von vielen Engländern besucht, was man bei immer mehr Konzerten von britischen Bands in Hamburg und Bremen beobachten kann. Den Großteil der Besucher dürfte die Band ziemlich glücklich gemacht haben, vor allem ein gut aufgelegter Luke Pritchard, der über die ganze Bühne tanzte, brachte viel Energie und Bewegung ins Set. Das Gewisse etwas fehlte dennoch. Besser geklappt hätte vermutlich eine Tour, bei der das Debüt komplett und zusätzlich die weiteren 5-8 Hits der weiteren Alben gespielt worden wären. So gab es im Set dann doch öfter Momente, in denen der Funke nicht überspringen sollte. Die ein oder andere ruhige Nummer wie „Rosie“, „Sweet Emotion“ oder „Broken Vow“ hätte man gerne gegen einen Song wie „Do You Wanna“ tauschen dürfen.
Am 10. November kommen The Kooks auch nach Bremen in das Pier2, einer weitaus kleineren Location. Wir sind gespannt und können auf jeden Fall empfehlen sich die Tour anzuschauen. Vielleicht gibt es bis dahin auch noch Änderungen an der Setlist. Alleine für alle Songs von „Inside In/Inside Out“ lohnt es sich dann doch schon. Do you wanna go to the seaside, Bremen?
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