Gänsehaut im Sitzen – Thees Uhlmann in Stade

Zugegeben, die Pandemie war noch zu spüren. Und trotzdem schaffte es Thees Uhlmann während seines Heimspiels in Stade, dass bei den Konzertbesucher:innen Emotionen entstanden, die an Zeiten vor der Pandemie erinnerten.

Thees Uhlmann & Band

Stade. „Schönes Gefühl zu sehen, dass wir uns hier alle verdammt ähnlich sehen“, sagte Thees Uhlmann zur Mitte des Konzerts. Es folgte tönender Applaus. Thees Uhlmann war mit seiner siebenköpfigen Band nach Stade gekommen und ab der ersten Sekunde des Konzerts war klar, dass das hier ein Heimspiel wird. Keine 30 Kilometer sind es vom idyllischen Konzertgelände in Stade bis in Thees Uhlmanns Heimatort Hemmoor. Die Folge: Unzählige bekannte Gesichter unter den Besucherinnen und Besuchern. Selbst Thees Uhlamanns Mutter ließ es sich nicht nehmen, mit den eigenen kritischen Augen zu prüfen, ob ihr Sohn auf der Bühne noch etwas taugt. Und ja, er taugt was. Ob in einem kleinen Club in Berlin oder auf einer bestuhlten Wiese in Stade, Thees Uhlmann schafft es zusammen mit seiner Band, Gänsehaut zu liefern.

Und trotzdem sind Konzerte während der Pandemie noch immer gewöhnungsbedürftig. Wenn der innere Drang sagt: tanz und steh´ auf von deinem Stuhl, zuvor dann aber erst einmal an die Maske gedacht werden muss, dann sorgt das dafür, dass bei den Konzertbesucher:innen vor allem wippende Füße im Sitzen zu beobachten sind. Hoffentlich verlernen die Leute das Tanzen nicht. „Challenge accepted“ dachte sich Thees Uhlmann wahrscheinlich beim Anblick der sitzenden Gäste und schaffte es spätestens mit Songs wie „Avicii“ und „Die Schönheit der Chance“, dass die Menge stand, sang und vor allem glücklich war.

Besonders zu gefallen wusste auch die Location. „Hier ist die Welt noch in Ordnung“, wird sich wahrscheinlich die ein oder andere Konzertbesucher:in gedacht haben, die aus dem benachbarten Hamburg oder Bremen angereist war. Frisch frittierte Pommes, ein selbstmontiertes Waschbecken, dass an ein Projekt von Fynn Kleemann erinnerte, und ein auffallend freundliches Personal wussten zu gefallen.

Fazit: Es müsste immer Musik da sein. Und die Bitte an Thees Uhlmann und seine Band, mit dem Musikkram durchzuhalten, bis Konzerte auch wieder unbestuhlt stattfinden können.

Achja, nicht zu vergessen: Ein Kompliment und ein Dank an die Veranstalter:innen, die in der kleinen Stadt Stade Outdoor-Konzerte organisieren, die in manch größeren Städten sehr vermisst werden.

Text: Leonard Steinbeck

Schaut euch hier unsere Konzertfotos an:

 


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