Sie nennen es Post-Country

Raindance Kid gastiert am 4. und 5. Mai im Gastfeld mit ihrer Verschmelzung von Americana und Post-Rock

Bremen. Sommer 2014. Die heiße Sonne Kentuckys brennt auf den staubigen Highway und ein paar Hinterwäldler trinken schwarzgebrannten Schnaps im Schatten einer alten Scheune. Gleichzeitig gründen in Hamburg vier Filmstudenten eine Rockband namens Raindance Kid. Was das eine nun mit dem anderen zu tun hat, werden euch die Musiker sicherlich am Freitag und Samstag, 4. und 5. Mai, im Gastfeld in der Neustadt vermitteln. Ab 20 Uhr spielt die Band die Konzerte.

„Schon irgendwie Country, aber für mich ist das Heavy Metal“, sagte eine Stimme aus dem Publikum bei einem der frühen Konzerte von Raindance Kid, die ihre Musik selbst „Post-Country“ nennen. Die Verschmelzung von Americana und Post-Rock changiert zwischen ekstatischer Inbrunst und filigranen Sphären, in einer ungebrochenen Intensität, der man sich nicht entziehen kann. Doch obwohl die Songs immer wieder Ursprünge im Sound amerikanischer Folk-Musik anklingen lassen, versteckt sich Raindance Kid hinter keinem Klischee und verzichtet auf ironische Überhöhung. So verbinden sich die eher dem Folk entspringenden Instrumente Banjo und Violine mit der Standard-Rock-Besetzung auf faszinierende Weise und lassen den Sound entstehen, der Raindance Kid so einzigartig macht.

Sänger und Songwriter Nikolas Kuhl singt von Spiritualität, Abgründen und zwischenmenschlichen Beziehungen und benennt die Dinge dabei in seiner ganz eigenen, von Metaphern und Allegorien schillernden Sprache. Der Pathos der amerikanischen Weite findet sich in der kalten Romantik der nordischen Landschaft. Die morbide Tristesse der Prärie wird zum urbanen Moloch und der Outlaw zum Stadtneurotiker. Zugegeben, manchmal geht es auch um Cowboys, Knarren und Whisky.

Ganz frühzeitig hatte die Bremer Konzertagentur „latest pop“ Ende 2014 diese Band entdeckt und im September 2015 im Gastfeld und dann auf der Breminale 2016 präsentiert. Die beiden jetzigen Konzerte sind der Auftakt der Releasetour zum Debütalbum »Swayer« der Band. Der Eintritt für die Konzerte im Gastfeld ist frei, um eine Hutspende für die Band wird gebeten.


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