NORK – Bremen und Hamburg am Tresen vereint

Drei junge Leute wollen den guten alten Korn wieder gesellschaftsfähig machen. Wir sprachen mit dem NORK Team – Johann, Ann-Katrin und Lars über Startnext, Korn und die Zukunft.

Bremen. Schon mal einen Korn getrunken? Bestimmt oder? Aber es ist ganz lange her. Vielleicht war es auf Eurem 18. Geburtstag oder auf einer Kohltour oder auf Opas Geburtstag. Und meistens ging es Euch am nächsten Morgen wahrscheinlich schlecht. All das soll sich ändern. Dafür tritt NORK ein.

Innerhalb von drei Tagen sammelte das NORK Team am Wochenende über Startnext den fehlenden Geldbetrag ein, den sie für die Realisierung dieses Projekts benötigten. Ann-Katrin, Lars und Johann sind darüber durchaus überrascht: „Wir sind sehr dankbar und glücklich über diese Welle an Unterstützung in derart kurzer Zeit. Zwar war uns klar, dass wir viele tolle Freunde und Bekannte haben, die uns nicht hängen lassen würden, aber dass es so schnell so weite Kreise zieht und wir über unser Umfeld hinaus Leute für die Idee begeistern können hätten wir nicht gedacht. Dass es damit noch nicht getan ist, freut uns umso mehr“.

Obwohl das angestrebte Ziel bereits erreicht ist, will das Team weiter Geld einsammeln, um an dem großen Projekt #makekorngreatagain zu arbeiten. „Mit unserem Crowdfunding-Ziel haben wir ja schon etwas tief gestapelt – nordisch bescheiden eben. Aufgrund unserer vorhandenen Eigenmittel waren wir für die Realisierung dieses Projekts nur auf die 1700€ angewiesen. Also haben wir uns entschieden diese Finanzierungslücke zu schließen, indem wir über Startnext schon erste Flaschen verkaufen. Dass wir bereits nach drei Tagen das noch fehlende Geld zusammen haben würden, hatten wir nicht erwartet, aber natürlich wollen wir auch die nächsten 27 Tage weiter Flaschen verkaufen und Unterstützer für die Idee gewinnen. Auch wenn es deshalb nicht wirklich „zusätzliches Geld“ gibt, ist klar, dass weitere Einnahmen uns wohl auch das ein oder andere Schmankerl ermöglichen, mit dem wir unsere Unterstützer auch gerne beglücken möchten. Es gibt unzählige kleine und große Baustellen, die wir mit einer finanziellen Planungssicherheit viel besser wuppen können, als wenn wir alles aus eigener Tasche vorstrecken. Außerdem kann man bei Startnext einfach die Chance nutzen, sich eine der limitierten Flaschen zu sichern. Schließlich sind es in der ersten Charge nur 300 Stück und die Nachfrage wächst.“

Auf die Frage, ob sie mit diesem Feedback gerechnet haben, bleiben die Drei Kornhersteller eher bescheiden, norddeutsch eben: „Wenn man so sehr auf die Vermittlung seines Vorhabens fixiert ist und monatelang an der Präsentation feilt und schraubt, fällt es irgendwann schwer, sich realistische Vorstellungen davon zu machen, wie es tatsächlich bei den Menschen da draußen ankommt. Wenn wir Leuten von Korn erzählt haben, war die Skepsis erstmal immer groß – es ist schön zu sehen, dass die vielen, vielen Stunden, die wir in unsere Argumentation und Optik gesteckt haben so gut überzeugen.“

Ohne jegliche Vorerfahrung in Sachen Herstellung und Vertrieb von Spirituosen gab es für die Drei in den letzten Monaten viel zu lernen, viel zu tun und viel zu trinken. Denn der Anspruch war nicht nur, sich mit frischem Design visuell vom angestaubten und billigen Image herkömmlicher Korn-Marken abzusetzen – auch qualitativ sollte sich NORK deutlich über den Erwartungen des Durchschnittskonsumenten positionieren. Geschmacklich an modernen, klaren Premium-Spirituosen orientiert, aber nicht bis zur Unkenntlichkeit gefiltert und damit den Wurzeln eines echten Norddeutschen Korns treu bleibend  – NORK ist ein Doppelkorn, der insbesondere in Longdrinks und Cocktails seine Stärken entfaltet. Die präsente Getreidenote des reinen Weizendestillats ist unverkennbar aber unaufdringlich. Die leicht malzige Alkoholsüße verleiht NORK nicht nur eine ausgesprochene Milde, sondern macht das Destillat zu einem perfekten Geschmacksträger in ausgefallenen Cocktail- und Longdrink-Kompositionen. Aber auch pur, ob auf Zimmertemperatur oder eisgekühlt, wird er so manchem Kornhasser zumindest anerkennendes Nicken abringen.

Aber worauf freuen sie die Drei nun am meisten? „Zunächst mal freuen wir uns darauf, die Produktion unseres Korns abzuschließen. Da steht uns noch ein Batzen Handarbeit bevor, die aber natürlich in heller Euphorie erledigt wird. Unser fertiges Produkt endlich in Händen zu halten, befüllt, etikettiert und versiegelt – das wird ein großer Moment für uns. Weiterhin wollen wir möglichst bald danach die Dankeschöns aus dem Crowdfunding an unsere edlen Unterstützerinnen und Unterstützer verteilen, uns mit ihnen auf den ein oder anderen NORK treffen und ins Gespräch kommen. Wer weiß, vielleicht ergeben sich ja auch interessante Kooperationen. In jedem Fall wird die „Mission Korn“ nun endlich realisiert und hoffentlich auf ähnlich viel positives Feedback und Interesse stoßen.“

Bleibt zum Schluss nur noch zu fragen, ob es sich um eine ernsthafte Geschäftsidee handelt, immerhin ist NORK schon in das Finale des Campusideen Wettbewerb eingezogen, oder doch eher ein Spaßprojekt von Freunden (des Korns) für Freunde sein soll.

„Ernsthaftes Spaßprojekt…mit wachsendem Geschäftssinn. Wir alle sind ja, was das Geschäftliche angeht, ziemliche Dilettanten. Zum einen ist das mühselig, weil wir dadurch viel ausprobieren und auch wieder verwerfen müssen, zum anderen ist diese Portion Naivität aus unserer Sicht auch ganz gesund, weil wir einigermaßen unbefangen an die Sache herangegangen sind. Zudem hatten wir von Anfang an beschlossen, uns nicht finanziell vom Projekt abhängig zu machen. Wir haben alle investiert, sowohl Zeit als auch Geld. Aber der Spaß, oder besser: die Freude daran sollte immer im Vordergrund stehen. So haben wir uns kurzerhand selbst zur eigenen Zielgruppe erklärt und stellen uns vor, was uns und anderen gefallen könnte. Nebenbei treiben uns natürlich die Zuneigung für sympathische Außenseiter und unser Humor an. Zusammenfassend könnte man sagen: unser Spaßprojekt zeigt gerade das erste Mal sein Potential und das ist überraschend groß.“

NORK ist das Ergebnis der Ideen und Ansprüche von drei Freunden aus Bremen und Hamburg und dem Wissen und der Erfahrung der traditionellen Kornbrennerei Hanschen Harm aus Scheeßel.  Seit über 200 Jahren werden dort hochwertige Kornprodukte herstellt. Mit Eigentümer Harm Grobrügge konnte das Team um NORK einen erfahrenen Brenner für die Idee begeistern: einen Korn zu produzieren, der die Wurzeln des klassischen Korns nicht verleugnet, sich aber an dem Geschmack der städtischen Zielgruppe orientiert.

Und da das Team NORK Toleranz auch grundsätzlich für eine verdammt wichtige Eigenschaft hält und das Thema Alkohol bei allem Spaß natürlich ein zweischneidiges Schwert ist, soll bei einem guten Abend mit neugewonnen und alten Freunden auch  Gutes mit nachhaltigerem Wert rumkommen. Von jeder verkauften Flasche NORK geht €1,-  direkt an die Initiative „Refugees Welcome Karoviertel“. Bereits in der aktuellen Crowdfunding-Kampagne bieten NORK seinen Unterstützer*innen die Möglichkeit, die tolle Arbeit der Hamburger Initiative zu fördern.

Wer dieses Projekt unterstützen will, kann das hier tun!

Die ersten Flaschen sollen im Herbst 2016 ausgeliefert werden.


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