Dachschaden am Ortsamt im Viertel
Das Ortsamt Mitte / Östliche Vorstadt muss nach einem Wasserschaden teilsaniert werden: Das historisches Schieferdach ist nicht mehr reparabel

Viertel. Das Dach des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes des Ortsamts Mitte / Östliche Vorstadt (Am Dobben 91) muss wegen Wasserschäden schnellstmöglich saniert werden. Da teilt die zuständige Liegenschaftsverwaltung Immobilien Bremen mit. Die entsprechenden Vorbereitungen sind bereits eingeleitet worden. Fußgängern wird aufgefallen sein, dass die erforderlichen Gerüste aufgestellt werden. Dadurch soll das historisch wertvolle Bauwerk nicht zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen werden.
Mitte November habe sich laut der Pressemitteilung beim reparieren eines Wasserschadens im Dachgeschoss herausgestellt, dass die Abdichtung der bereits reparierten Schieferdeckung erneut aufgerissen ist. Das könnte durch die heißen Temperaturen im Sommer ausgelöst worden sein. Das Ergebnis einer Untersuchung: Die vorhandenen Schieferplatten sind kaputt und können nicht mehr instandgesetzt werden. Doch damit nicht genug: Es wurden weitere Wasserschäden festgestellt, unter anderem an der Deckenmalerei der Empore des Musiksaals.
Vor diesem Hintergrund und angesichts der zu erwartenden Niederschläge während der Wintermonate beschloss Immobilien Bremen, die Dachhaut umgehend zu erneuern. Dafür wird zunächst ein rund 455 Quadratmeter großes, auf einer 18 Meter hohen Gerüstkonstruktion ruhendes Schutzdach über das Gebäude gesetzt. Die seitlichen Fronten werden durch Folienmaterial abgedeckt. Momentan wird das dafür benötigte Gerüst errichtet, das aufgrund statischer Bedenken nicht an der 17 Meter hohen Fassade verankert werden konnte. Deshalb ist die Stahlrohrkonstruktion – ähnlich wie 2016 bei der Sanierung des Rathausdachs – freitragend an der Vorder- und Rückseite des Gebäudes aufgestellt worden. Für die erforderliche Stabilität sorgen rund 40 jeweils circ 2,5 Tonnen schwere Betonblöcke.
Dazu gehören weitergehende Untersuchungen der Gebäudesubstanz und deren Sicherung. Der Betrieb des Ortsamtes in dem 1862-64 nach einem Entwurf des bekannten Bremer Baumeisters Lüder Rutenberg errichteten ehemaligen Wohnhaus kann während dieser Zeit ungehindert fortgesetzt werden. Wie lange das alles dauert und was es kostet, kann derzeit noch nicht geagt werden.
Aus Unterlagen des Landesamtes für Denkmalpflege geht hervor, dass das Dach Ende der 1970er Jahre instandgesetzt worden ist. Zu diesem Zeitpunkt war es ca. 70 Jahre alt. Da die Deckung aus englischem Schiefer besteht, kann davon ausgegangen werden, dass es sich vermutlich um das Originalmaterial von 1862 handelt.
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