Be well – The Weight And The Cost

Amerikanische Hardcore-Punk-Band überrascht mit Debüt-Album - Mitglieder von Bane, Ex-Converge, Battery, Fairweather oder Darkest Hour

Be well. "The Weight And The Cost"

„Was für ein Brett“ ist der erste Gedanke. „Hmmm… doch eher ein Befreiungsschlag?“ die sich anschließende Frage. Egal. Das ist gut. Sehr gut. Eine richtig feine Mischung aus Harmonie und Geschrei, aus Melodie und dem nötigen Dreck, aus Gewicht und Leichtigkeit. Aus Wut und Gefühl. Aus Depression und Zuversicht. Was die Herren aus Baltimore, Maryland, mit „The Weight And The Cost“ als Debüt abliefern, bleibt hängen. In den Gehörgänge. Im Kopf.

Die amerikanische Hardcore-Punk-Band gründete sich sozusagen als Supergroup im Jahr 2019. Die Mitglieder sind alle keine Unbekannten: Sänger Brian McTernan (Battery, Ashes), Gitarrist Mike Schleibaum (Darkest Hour, Beasts Of No Nation), Peter Tsouras (Fairweather, Olympia), Bassist Aaron Dalbec (Ex-Bane, Only Crime, Ex-Converge) und Schlagzeuger Shane Johnson (Fairweather, Olympia) bringen alle ihre Einflüsse mit. Das ist nicht unbedingt zu hören. Aber deutlich wird die Erfahrung der Musiker. Das ist groß, erfrischend und eben emotional. Authentisch und ehrlich

Der Musik kommt aus McTernans Salad Days Studio, in dem er als Produzent Bands wie Hot Water Music, Turnstile und Thrice ihren Sound verliehen hat. Die Musik verschmilzt die typischen Szene-Grenzen. Referenzen könnten Rival Schools oder Samiam sein, genauso gut aber auch Strike Anywhere oder die alten Rise Against-Sachen. Aber was sind schon Referenzen.

Hinter dieser Musik steckt die noch viel mehr aus dem Leben von McTernan. Er beendete seine Produzenten-Karriere, machte eine Kehrtwende, arbeite im Baugewerbe, wurde Betriebsleiter, pendelte viel zwischen den Baustellen und irgendwann traten psychische Probleme auf. Es folgten Erkenntnisse und McTernan begann zu schreiben. Erfahrungen in Zeilen zu packen. Doch das Album ist nicht so düster, so traurig, so deprimierend wie jetzt anzunehmen ist. McTernan schreit den Schmerz hinaus. Damit aber auch die Hoffnung.

 


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