Zwischen Nieselregen und Sonnenstrahlen: das Horn to be Wild Festival 2023
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- Von Malte Löhmann
- 14.08.2023
- Abgelegt in Musik
Von lässigem Indie- über melancholischen Folk-Pop bis hin zu stimmungsvollem Hip-Hop: am Samstag fand im Rhododendron-Park in Bremen-Horn das 8. Horn to be Wild Festival statt.
Bremen. Am Samstag fand die 8. Ausgabe des Horn to be Wild Festivals im Rhododendron-Park in Bremen-Horn statt. Das ehrenamtliche Non-Profit-Musikfestival, das seit 2015 veranstaltet wird, bietet jedes Jahr ein spannendes Line-up mit deutschen Newcomer*innen aus Genres von Indie-Pop bis Hip-Hop, die kurz vor dem Durchbruch stehen. So haben in den letzten Jahren bereits Acts wie Provinz, Alli Neumann, JEREMIAS, Mayberg, ENNIO oder RAUM27 in den Bremer Rhododendron-Park gefunden.
Und auch in diesem Jahr liest sich das Line-up wie die Wilde Herzen Playlist auf Spotify: insbesondere Dominik Hartz, Lena&Linus und Kasi sind seit einiger Zeit Dauergäste in besagter Playlist. Bemerkenswert ist außerdem, dass das Line-up aus sechs Frauen und fünf Männern besteht. Eine solche Ausgeglichenheit ist – meist aufgrund eines zu niedrig ausfallenden Frauenanteils – auf Festivals selten vorzufinden.
Zum Auftakt des diesjährigen Horn to be Wild Festivals spielen REMOTE BONDAGE aufgrund anhaltenden Regens leider noch vor überschaubarem Publikum. Schade, weil die fünfköpfige Band mit ihrem poppig-punkigen Sound das Zeug hat, die Massen anzuheizen.
Gegen Ende des Auftritts kommt aber langsam die Sonne raus und soll bis zum Abend auch nicht mehr verschwinden. Das gute Wetter in Verbindung mit einem Act, der ein breites Repertoire an tanzbarer Musik bereithält, sorgen dafür, dass es erstmals an diesem Samstagnachmittag richtig voll wird vor der Bühne. Dominik Hartz ist zwar sichtlich angeschlagen, was seine Stimme auch leicht nasal klingen lässt, dennoch liefert der Indie-Künstler ein kraftvolles 45-minütiges Set ab. Sympathische Interaktion mit dem Publikum, das Teilen eines noch unveröffentlichten Songs über AirDrop sowie ein Moshpit mit dem angeschlagenen Sänger in der Mitte bilden einen insgesamt gelungenen Auftritt.
Auf diese ausgelassene Party folgt ein eher ruhiger Auftritt von Ivo Martin, der heute nach eigenen Angaben seinen ersten Festival-Auftritt spielt. Selbst an der Gitarre, wird Ivo Martin von einem weiteren Gitarristen sowie einem Drummer begleitet. Musikalisch gesehen handelt es sich bei dem Auftritt um eine kleine Verschnaufpause, die vom Verfasser dieses Beitrages genutzt wird, um bei entspannter Hintergrundmusik das Festival-Gelände ein wenig genauer zu erkunden. Neben verschiedenen Essens- und Getränkeständen sowie Informationsständen der diesjährigen Sponsoren können sich die Besuchenden am Tischkicker sowie an drei verschiedenen Minigolfbahnen vergnügen.
Passend zum nachfolgenden, melancholischen Auftritt des Pop-Duos Lena&Linus setzt bei strahlendem Sonnenschein leichter Nieselregen ein. Vor der Bühne erreicht die Zahl der Zuschauenden nun ihren Hochpunkt. Lena spielt E-Bass, Linus Acoustic-Gitarre, begleitet werden sie von einer Live-Band – bestehend aus E-Gitarrist und Drummer. Ihren Hit „Timothée Chalamet“ performen die beiden zu zweit auf der Bühne. Es ist ein stimmungsvoller Auftritt, der lediglich aufgrund der gezwungenen Dialoge zwischen den beiden nicht perfekt sein will.
Als Kasi mit seinem Wegbegleiter antonius Songs zwischen Indie-Pop und Rap performt, setzt der Sonnenuntergang ein und die Besuchenden tanzen sich vor der Bühne warm. Der junge Frankfurter macht erst seit 2022 Musik, kann mit seinen Songs, die an CRO in seinen Anfängen erinnern, aber bereits ein ganzes Festival-Set füllen.
Als mit Philine Sonny die letzte Künstlerin des Abends die Bühne betritt, ist die Sonne bereits untergegangen und es ist auch frisch geworden. Man merkt, dass einige Besuchende das Festival bereits verlassen haben, doch die Zurückbleibenden genießen den Auftritt der 20-jährigen Singer-Songwriterin umso mehr. Insgesamt ein würdiger Abschluss des Tagesfestivals im Rhododendron-Park.
Seht hier weitere Eindrücke des Tages:
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