Veranstalter kritisieren Docks und Großer Freiheit 36

Hamburger Konzertveranstalter distanzieren sich von den Veranstaltungsstätten Docks und Großer Freiheit 36 und drohen mit Boykott, wenn gefährliches und demokratiefeindliches Gedankengut weiter verbreitet wird

Foto: Reeperbahn Festival

In einem offenen Brief wenden sich Hamburger Konzertveranstalter wie FKP Scorpio, Hamburg Konzerte, Karsten Jahnke Konzerte oder Semmel-Concerts an die Hamburger Clubs Docks und Große Freiheit 36. Weil die beiden Veranstaltungsstätten an ihren Wänden  „zunehmend gefährlichem und demokratiefeindlichem Gedankengut ein Forum geben“,  drohen die Veranstalter – die laut eigenen Angaben für gut 90 Prozent des Programms zuständig sind – mit dem Boykott, bis die Sache geklärt ist. Auf Postern und Flugblättern tauchten Inhalte auf, die unter anderem die Corona-Pandemie leugnen.

„Spätestens mit indirekten Aufrufen zur Gewalt und dem Verweis auf rechtspopulistische und verschwörerische „Medien“, die diesen Namen nicht verdienen, hat unsere Geduld ihr Ende gefunden“, heißt es in dem offenen Brief der Veranstalter. Sie fordern die Clubbetreiber auf, Stellung zu beziehen und die Wände umgehend abzubauen. Künftig sollen persönliche Meinungsäußerungen klar erkennbar als solche dargestellt werden, anstatt wie bisher aus der Deckung des Gesamtkonstrukts der Spielstätten zu agieren. Zahlreiche Künstler und Bands hätten bereits auf die Situation aufmerksam gemacht.

Und weiter heißt es: „In einer Zeit, in der unsere Branche zusammenstehen sollte, und in der sich unzählige Menschen nach der verbindenden Kraft von Live-Kultur sehnen, sucht ihr anscheinend den Schulterschluss mit Schwurblern, Verschwörern und jenen, die keinen Widerspruch darin sehen, neben Nazis für Demokratie zu demonstrieren. Das können und werden wir nicht länger akzeptieren. Veranstaltungen unter eurem Dach kommen unter diesen Bedingungen für uns nicht infrage – den daraus entstehenden Schaden für alle Gäste und den Kulturstandort der weltoffenen Stadt Hamburg werden wir dafür in Kauf nehmen.“
An dem Brief haben sich beteiligt: FKP Scorpio Konzertproduktionen, Karsten Jahnke Konzerte, STP HAMBURG KONZERTE GmbH, Inferno Events / Reeperbahn Festival, Neuland Concerts GmbH, a.s.s. concerts & Promotion, Buback Tonträger und Konzerte, Semmel-Concerts, River Concerts, Kingstar Music, OHA! Music und Interessengemeinschaft Hamburger Musikwirtschaft.
Das gesamte Statement: 

Liebes DOCKS,
Liebe Grosse Freiheit 36,

mit großer und wachsender Enttäuschung haben wir in den vergangenen Monaten…

Gepostet von FKP Scorpio am Mittwoch, 17. März 2021


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