Spielfreude und eine donnernde Wall-of-Sound

Die Berliner Band Pabst spielte am vergangenen Donnerstag im Kulturzentrum Lagerhaus.

Pabst

Bremen. Für den Auftakt ihrer insgesamt erst zweiten richtigen Tour hat sich das Trio, bestehend aus Schlagzeuger Tore Knipping, Bassist Tilman Kettner und Sänger und Gitarrist Erik Heise einiges vorgenommen. Begleitet wird die Band von den Newcomern um Blush Always, dem Brainchild von Musikerin Katja Seiffert. Die vier Kieler*innen liefern genau das, was das Publikum nach einem unerwartet schwülen Maiabend braucht: Ein angenehmes Klangerlebnis aus atmosphärischen Gitarren und verträumten Texten, welches den Raum erfüllt, ohne dabei aber auch nur eine Sekunde den Anschein zu erwecken, dass dies ein ruhiger Abend werden könnte.

Denn als ca. 45 Minuten später Pabst die Bühne betreten, wird schnell klar, dass hier heute kein Stein auf dem anderen bleibt. Die Band, deren Sound man als eine Mischung aus Punk und Stoner-Rock bezeichnen kann, versteht es, noch aus den ekligsten Gitarrensounds Ohrwürmer zu kreieren und strotzt nach über zwei Jahren Pandemie vor Spielfreude. Auf die Menge donnert 60 Minuten lang eine Wall-of-Sound zu, wie man sie bei einem anständigen Punk-Konzert erwarten darf. Für die Berliner Rocker ist es eine Befreiung, mussten sie ihr letztes Album 2020 noch mitten in der Pandemie veröffentlichen. Auf der Setlist stehen Songs aus den Kindertagen der Band, aber auch brandneue Veröffentlichungen. Sänger Erik Heise überrascht und überzeugt mit echten Screams, während Bass und Schlagzeug  gewohnt tight aus den Boxen dröhnen.

Schade bleibt aber, dass das Publikum an diesem Donnerstagabend doch etwas kleiner ausfällt als erwartet. Ob dies dem Konzerttermin mitten in der Woche oder den steigenden Preisen geschuldet ist, kann nur spekuliert werden. Der Stimmung tut das jedoch keinen Abbruch und man darf gespannt sein, wie die Reise von Pabst weitergeht. Ein neues Album steht bereits in den Startlöchern.

Text: Daniel Matthes

Seht euch hier unsere Konzertfotos an:


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