Rhonda schwitzen im Lagerhaus
Drei unterschiedliche Bands, die alle eine elementare und auch "alte" Musik spielen traten Samstag im Lagerhaus auf. Aber der Abend gehörten ganz eindeutig den (Halb-)Bremern von Rhonda.

Bremen. Am Ende einer langen Tour durch Deutschland kamen Rhonda schließlich in Bremen an. Ob es nun daran lag, dass die Band in ihrer quasi Heimatstadt spielte, was noch mal alle Kräfte mobilisierte oder ob Rhonda mittlerweile ein gut geölte Tour-Maschine ist, kann nicht abschließend entschieden werden. Jedenfalls waren die (zumeist) fünf Musiker im ausverkauften Lagerhaus auf der Höhe ihres Schaffens.
Gekommen waren Rhonda, um die Songs ihres aktuellen Albums Wire vorzustellen, welches zur Hälfte mit Unterstützung des Barbelbergers Filmorchester aufgenommen wurde. Würden die Lieder aber auch ohne das Opulente, das ausufernde funktionieren. Es konnte! Die Umsetzung der neuen Stücke funktioniert auch live mit einem klassischen Rockoutfit.
Für Überraschungen sorgte Rhonda trotzdem gleich zu Beginn. Drei Backround Sänger leistete man sich und das Eröffnungsstück (Not my Goal) erinnerte mehr an eine Mischung aus Hip-Hop mit Gospel Elementen, als an souligen Pop, für den Rhonda sonst stehen. Mittlerweile kann es sich Rhonda sogar leisten einen Hit wie „My Thing“ vom Debütalbum an dritter Stelle auf der Setlist zu bringen. Ansonsten überwogen die Lieder des aktuellen Albums, welches fast vollständig gespielt wurde. Vor allem die erste Single „Offer“ beeindruckte nachhaltig mit druckvollem Sound, das fehlende Orchester wurde durch eine schwirrende Orgel ersetzt, die Gitarre röhrte, wie bei einer Bratz-Rock’n’Roll-Band, Bass und Drums wummerten. Die Band steigerte sich förmlich in das Stück rein.
Aber auch die großen Soul-Momente, „Sleep oh Sleep“, „Doomsday“ und das wunderschöne „That’s how I roll“, beherrschen Rhonda selbstverständlich. Sängerin Milo hat eine noch stärkere Präsenz auf der Bühne, als vorher eh schon und hat sogar stimmlich noch mal eine Schippe draufgepackt und gehört sicherlich zu den besten Sängerinnen im Land. Aber auch die Band traut sich von Tour zu Tour mehr zu, kleine Einspieler hier oder kurze Ausflüge, weg vom eigentlichen Song, da, ohne allerdings aus dem Gesamtgefüge rauszufallen, zeigt, wie stark die Musiker mittlerweile zusammenspielen.
Ein würdiger Tourabschluss zu einer wirklich sehr guten Platte. Im Sommer dann vielleicht (und gerne) auf dem einem oder anderen Festival.
Vorab spielten Goldilocks & The Nightingale zarten Folk und Flatbilly DeVille Country.
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