Rätselspaß und Änderungsschneiderei

Laut umjubelt spielte am Donnerstag Das Lumpenpack im Modernes.

Das Lumpenpack

Bremen. 100% gute Laune beschreibt das Konzert von Das Lumpenpack und Eva Sauter von ok.danke.tschüss, die als Pre-Act auftrat, am besten. Ein Start über Teesorten und die Frage warum deren Geschmacksrichtungen so viel exotischer seien, als das eigene Leben, so smooth, wie die Kombination aus Roibos und Vanille oder fernweh-auslösend wie italienische Limone und karibische Mango.
Ein bisschen schade, dass bei den Songs, die die junge quirlige und strahlende Frontfrau von ok.danke.tschüss performte, sich noch viel Stimmengewirr und Nebengespräche der Zuschauer mischte. Dabei hätte sie die volle Aufmerksamkeit des Publikums mehr als verdient, denn die Sängerin stand allein nur mit ihrer Gitarre auf der Bühne.

Nach einem kurzen technischen Problem wurde es dann zu laut in der Disko. „Wie bitte? Wie bitte, Was?“ Die “Lumpis“, wie die Fans an dem Abend liebevoll von der Sängerin genannt wurden, konnten da schon laut mitsingen. Ab dem Zeitpunkt stieg mehr und mehr das Level an guter Laune im Modernes und die Vorfreude auf Das Lumpenpack. „Krebs kann man nicht oft genug beschimpfen“, kommentierte Sauter ihren Song über Krebs „Leukämie du Bitch“. Auch der hielt die steigende gute Laune nicht auf.

Und dann – ABFAHRT!, im Ford Fiesta mit Das Lumpenpack.
Bremen hatte Bock. So richtig Bock mit der Band steil zu gehen. Es gab Konfetti ab Song Nr.1. Lumpenpack spielte und wurde empfangen, als wären sie nie weg gewesen. Textsicherheit der Fans und die immer wiederkehrenden Chöre „Lumpenpack! Lumpenpack!“ feuerten die Band weiter an. Vorweg gab es noch eine Ansage von Jonas, einem der Sänger, bezüglich der Moshpits. „Moshpits ja, Ellenbogen nein, grapschen nein. Safe Space für alle, dass alle eine gute Zeit zusammen haben.“

Das Lumpenpack, vor ein paar Jahren noch als Duo unterwegs und eher in die Kategorie „Comedy“ einzuordnen, hat mit Erweitern ihrer Band den Übergang zwischen Musik-Comedy-Duo und Musiker:innen gemeistert und sehr gut umgesetzt. Ihre Musik ist eine Mischung aus klassischem Rock, Punk-Rock, Ska und moderner Popmusik.
Das Bremer Publikum schaffte es bei dem Song „Immer noch drauf“ auf 3 von 3 “Wall of Death“. Die Fähigkeit, die Zuschauer zu kontrollieren, die „Crowdcontrol“, glich wirklich dem Steuern einer Spielfigur in einem Videospiel, zwei Jahre Pandemie haben da gefühlt keine Spuren hinterlassen.

Unterhaltung wird bei Das Lumpenpack GROß geschrieben. Eine kleine Spielshow war Teil ihres Programms. Genannt haben sie das Spiel: „Mark, Miriam, 10€“. Man hätte auch denken können, dass es sich um eine Frage handelt, ob Miriam 10€ mag. Aber hinter 3 schwarzen Tafeln mit einem Fragezeichen drauf, verbargen sich entweder die zwei Songs „Mark“ und „Miriam“ oder eben der Gewinn von 10€.
Nachdem eine Kandidatin für das Spiel gefunden war, musste diese nur ihren Wunsch für den nächsten Song äußern und erraten hinter welchem der drei Fragezeichen sich dieser verbirgt. „Miriam“ wurde gewünscht und „Miriam“ wurde erraten.
Getoppt wurde das Ganze zum Ende des Konzertes noch mit dem Kürzen von Hosen und sogar einem Pullover. “Wir bräuchten ja auf Grund der Klimaerwärmung und der steigenden Meeresspiegel sowieso keine langen Hosen mehr“ und sehen außerdem “in kurzen Hosen scheiße aus.“, wurde die Aktion vom Lumpenpack ironisch kommentiert.

Mit Konfetti wurde absolut nicht gegeizt. Während der Zugabe ließ die Band sogar das bunte Papier ans Publikum verteilen. Jeder sollte sich eine Hand voll nehmen und auf deren Zeichen in die Luft schmeißen. Nach dem Konzert lief man förmlich auf einer Konfettischicht.
Der ganze Boden war Konfetti.

Seht euch hier unsere Konzertfotos an:


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