Pyro, Konfetti und Hühnchenköpfe
Marteria ist am Freitag auf Tour zu seinem aktuellen Album „Roswell“ in Bremen aufgetreten.

Bremen. Die aktuelle Konzertreise ist die bisher größte seiner Karriere. Marteria spielt mit seinem neuen Album „Roswell“ in riesigen Hallen. Beim Konzert in der ÖVB Arena ist der Innenraum komplett ausverkauft, auch zwei Ränge sind geöffnet. 7.000 Besucher sehen ein motiviertes Konzert mit viel Interaktion und Besonderheiten.
Zunächst heizt Kid Simius aus Marterias Live-Band den Besuchern ein. Es gibt elektronische Klänge mit prägnanten Beats, die insgesamt wahnsinnig basslastig sind. An einigen Stellen spielt er dazu Gitarre – ein Instrument, an dem er später bei Songs von Marteria mit Solo-Stellen heraussticht. Bei seinem eigenen DJ-Set kommt erst so richtig Stimmung auf, als er im letzten Stück „Kids (2 Finger an den Kopf)“ sampelt.
Jubel bricht aus, als das Banner mit dem roten Marteria-Schriftzug fällt und der 34-jährige Rapper den Besuchern erstmals in die Augen sieht. Nach dem Song „Roswell“ als Intro stimmt er die Single „Aliens“ an. Er fordert die Ränge zum Aufstehen auf, dieser Bitte kommen die Fans gerne nach. Schließlich ist es im Stehen viel einfacher, zur Musik mitzugehen. Den Besuchern im Innenraum muss man das nicht erklären, sie springen und tanzen, sind mit beiden Händen in der Luft sofort auf Betriebstemperatur.
Genau diesen Fans kommt Marteria ganz nahe, als er bei „Scotty Beam Mich Hoch“ in den Graben läuft und sie zusammen zum elektronischen Outro des Songs springen. Für viele Stücke haben sich die Musiker eigene Live-Versionen ausgedacht. Das sorgt für Abwechslungen und Überraschungen. Bei „El Presidente“ bildet sich ein erster kleiner Moshpit, als Marteria bei „Bengalische Tiger“ zu kräftigen Bässen mit einer brennenden Pyrofackel auf die Bühne kommt, tobt die Masse richtig. „Wo sind die Mädels?“ fragt der Rapper vor „Marteria Girl“ und bekommt einen riesigen Frauenchor als Antwort. Die drei Background-Sängerinnen stehen plötzlich im Vordergrund, im Publikum werden die Mädels auf die Schultern genommen.
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Plötzlich wird die ganze Bühne vernebelt und das Licht dimmt sich grün. Die Fans wissen was passiert – es ist Zeit für Marsimoto. Im typischen Outfit mit verzerrter Stimme performt er „Green Berlin“, „Eine kleine Bühne“ und „Der Nazi und das Gras“. Es gibt sogar einen neuen Song, für den Marsi passend zum Inhalt einen Hühnchenkopf über die Maske zieht.
Nach dem kleinen Ausflug rastet das Publikum zu den Hits „OMG“, „Kids“ und „Lila Wolken richtig aus, springt und feiert. Vor der Zugabe erzählt Marteria von seinen vorherigen Konzerten in Bremen, von einer Show im Modernes vor 120 Leuten und davon, wie er sich langsam hochgearbeitet hat. Auch im Weserstadion hat er schon gespielt – allerdings Fußball bei einem Spiel der Jugendmannschaft von Hansa Rostock zu seinen aktiven Zeiten als Nachwuchskicker.
Als Zugabe gibt es „Welt der Wunder“ und zuletzt „Feuer“. Passend zum Titel werden Flammen in die Höhe geschossen, Marsimoto kehrt kurz zurück und mit einem Knall fliegen lange Konfettistreifen in die Masse. Zum Abschluss des zweistündigen Auftritts entdeckt Marteria einen kleinen Jungen im Innenraum und nimmt ihn kurzerhand auf die Schultern. T-Shirt fliegen durch die Gegend und in der Mitte bildet sich eine Gasse mit riesigem Kreis. Zum letzten Akt des Abends läuft Marteria dort hinein und feiert mitten in der klebenden, springenden Masse. Mehr Fannähe geht nicht!
Setliste:
Roswell
Aliens
Endboss
Scotty Beam Mich Hoch
Cadillac
El Presidente
Bengalische Tiger
Tauchstation
Blue Marlin
Skyline mit zwei Türmen
Neue Nikes
Marteria Girl
Verstrahlt
Große Brüder
Gleich kommt Louis
Das Geld muss weg.
Links
Green Berlin
Eine kleine Bühne
Neuer Song: Error
Der Nazi und das Gras
OMG!
Kids (2 Finger an den Kopf)
Lila Wolken
Zugaben:
Welt der Wunder
Feuer
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