Nachlese vom Reload Festival: der Donnerstag

Marius Jüstel berichtet von seinen Eindrücken beim ersten Tag des Reload Festivals.

Orbit Culture // Foto: Freddy Hellbernd

Von Marius Jüstel

Sulingen. Der erste Festivaltag startet nass, grau und kühl. Nicht das Wetter welches man sich Mitte August vorstellt. Nachdem die letzten ankommenden Besucher ihre Camps aufgeschlagen haben startet auch schon das Programm. Heute allerdings nur auf der kleinen Plaza Stage, die große EMP Stage blieb noch unangetastet. Dieses Konzept sollten die Veranstalter vielleicht im nächsten Jahr überdenken, aber später mehr dazu.

 

Cockney Rejects // Foto: Freddy Hellbernd

17.20 – 18.00 _ Cockney Rejects

Dieses sollte eigentlich die erste Band des Tages für mich sein. Leider mussten die Cockney Rejects ihr Set anreisebedingt verschieben, sodass sie dann auf zwei Sets gesplittet, während der Umbaupausen der Plaza Stage, auf die Break Stage im Infield gelegt wurden. Diese Sets wurden dann leider durch den hohen Ansturm an der Plaza Stage verpasst. Schade, die Veteranen des Oi!, aus London, muss man eigentlich von seiner Live-gesehen-Bucketlist abstreichen können. Zumal sie das Touren Ende dieses Jahres aufgeben und nur noch bei ausgewählten Shows dabei sein werden. Ich hoffe die Veranstalter schaffen es noch einmal die Rejects nach Sulingen holen zu können.

 

18.20 – 19.00 _ Orbit Culture

Dann startet das Festival halt mit einem anderen Brecher. Nach einer kurzen Aufwärmzeit fand dann auch der groovige Melodeath der Schweden Orbit Culture Anklang bei den Zuschauern. Die brachialen Riffs gepaart mit einem Klargesang welchen an Herr Hatfield erinnern lässt bringt erste Bewegung an die schon gut gefüllte Plaza Stage. Eine Band, welche man ganz sicher im Auge behalten sollte, besonders nach dem diesjährigen Album „Descent“.

 

19.20 – 20.00 _ Blind Channel

Blind Channel // Foto: Freddy Hellbernd

Was für eine Mischung! Elektro, Rap, Pop und Metal verschmelzen die Finnen zu einer Melange, welche beim Publikum reißenden Absatz findet. Die Plaza Stage füllt sich immer mehr und die ersten Moshpits werden angeheizt. Mit dem Coversong „Left outside alone“ finden die Finnen Ihren Höhepunkt dieser Show, dieser wird von den Besuchern lauthals mitgesungen. Freunde von Electric Callboy, etc. sollten unbedingt bei den ESC Teilnehmern von 2021 reinhören.

 

Gatecreeper // Foto: Jörg Kröger

20.20 – 21.00 _ Gatecreeper

Gatecreeper walzen nun alles nieder. Die Stimmung war ab der ersten Sekunde auf 180. Die Shirts der beiden Gitarristen prophezeiten exakt wo die Reise mit den US- Amerikanern hingeht. Slayer und Obituary prangen dort und diese Mischung funktioniert erstaunlich gut bei den Zuschauern, zumal der Kontrast zu den finnischen Vorgängern nicht höher hätte sein könnten. Vielleicht liegt es daran, dass auf dem Trip von Florida zur Bay Area noch in Schweden haltgemacht wurde, um den HM-2 Chainsaw Sound einzupacken. Was es auch war, ein durchgängiger Moshpit begleitete die Amerikaner, welche ihr Set souverän in die Menge prügelten und dafür energisch gefeiert wurden.

 

21.25 – 22.05 _ Malevolence

Wer gedacht hat die Stimmung bei Gatecreeper hätte schon ihr Maximum erreicht, wurde des Besseren belehrt. Malevolence ziehen mit ihrem Mix aus Hardcore und Metal so viele Leute dicht vor die kleine Plaza Stage, dass selbst Ronny keine bedenken gehabt hätte seinen Kran dort abzustellen. Spätestens nach „Life Sentence“ gab es kein Halten mehr. Die Menge feierte die Band durchgehend und bescherte ihr Circlepits und Crowdsurfer bis zum abwinken. Bis mit dem Kracher „On brocken Glas“ ein glorreicher Abschluss gefunden wurde. Gerne wieder, aber bitte auf der großen Bühne.

 

22.30 – 23.30 _ Callejon

Callejon // Foto Jörg Kröger

Als nächstes enterten die Düsseldorfer Callejon die Bühne, welche mit ihrem melancholischen Metalcore gefühlt noch mehr Leute vor die kleine Plaza Stage pumpten. Ein durchkommen war ab diesem Zeitpunkt leider nicht mehr möglich. Also wurde dem ganzen aus entspannter Entfernung gelauscht. Schade, denn Callejon stehen in der deutschen Metalcore Szene mit ihrem besonderen Still alleine auf weiter Flur und waren ein persönliches Highlight des Tages, welches ich gerne mit einer besseren Sicht genossen hätte.

0.00 – 01.00 _ Pennywise

Nun ging es an den Headliner des ersten Tages. Die Kalifornier von Pennywise brachten die nimmermüde Masse an die Grenze. Punkrock zum Tagesabschluss geht immer klar und ein nicht stoppender Pogo begleitete die Band durch ihr Set, welches in der Bro Hymm gipfelte. Diese wurde so lauthals mitgegröhlt, dass die PA der kleinen Bühne an ihre Grenzen stieß und die Menge teilweise lauter als die Band war. Ein wunderbarer Abschluss des ersten Festivaltages.

 

 

 

 

 

 


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