Lesde Wiehnacht mit de fofftig Penns

Vergangenen Sonntag gab es das große Abschiedsspektakel der plattdeutschen Rapper im ausverkauften Pier2.

De fofftig Penns (c) jk

Bremen. Es sollte die letzte, aber zugleich auch die größte Show von de fofftig Penns werden. Hatten sie in diesem Jahr bekannt gegeben, dass mit den letzten Konzerten im Dezember ihre 15jährige Musikhistorie ein Ende finden wird. Die vorweihnachtliche Show der Bremer hatte sich in den letzten Jahren zur schönen Tradition entwickelt. Spielten sie erst im Tower Musikclub, ging es weiter in das Kulturzentrum Schlachthof und nun als letzte Venue das Pier2. 2800 begeisterte Fans waren gekommen, um feierlich Abschied zu nehmen.

De fofftig Penns haben sich natürlich nicht lumpen lassen und neben diversen Gastauftritten auch zwei Supports dabei. Als erstes spielte gegen 19:30 Uhr die Band Slama. Eine vierköpfige Band, die gefälligen deutschen Pop auf der Bühne ablieferte. Teile der Band sah man später beim Auftritt von de fofftig Penns wieder – denn Michael Slama, Namensgeber der Vorgruppe, ist nicht nur ein langjähriger Freund, sondern wirkte schon bei dem Song „Een vun de Fofftig“ mit. Nach dem gut 20minütigen Auftritt ging es Schlag auf Schlag weiter. Der selbst betitelte „Pausenclown“ und ebenfalls Bremen-Nord-Jung Grillmaster Flash durfte als Lückenfüller einspringen. Heiter und vom Publikum etwas belächelt spielte er seine Songs „(Ich war nie) Rock’n’Roll“ und „Pleite gehen“ von seinem jüngst unter Grand Hotel van Cleef erschienenen Album „Stadion“.

Um 21:00 Uhr betrat dann mit einer Lawine aus Tanz und Sound der zweite Support des Abends die Bühne des Pier2: Chefboss. Im hinteren Teil der Bühne ragte imposant ein glitzernder Stierkopf auf dem Kopf des DJs hervor, die beiden Tänzerinnern steckten in Wrestlingmasken aus Schwarz und Gold und dazu abgestimmten Outfits. Choreografin und Tänzerin Maike Mohr tanzte in einem knappen Outfit neben Sängerin Alice Martin umher. Das Hamburger Dancehall-Gespann sorgte für ordentlich Wirbel im Pier2. Die explosive Mischung aus Dancemoves und dem powervollen Gesang heizte die Menge auf. Nach 45 Minuten geballter Energie war auch hier Schluss. Wer die beiden wiedersehen möchte, kann sich noch Tickets für ihr Konzert im Modernes am 13. März 2019 sichern.

Auch nach diesem Auftritt durfte Grillmaster Flash erneut auf die Bühne. Dieses Mal spielte er „Sottrum“, „Zsa Zsa Gabor“ und „Du bist gut“, die zweite Rutsche kam merklich besser beim Publikum an.

Um kurz vor halb zehn war es endlich soweit: Der Saal dunkel, die Augen auf der Leinwand auf der Bühne. Es lief ein Film in schwarz-weiß mit Szenen aus Bremen Nord ab, der nebenbei kommentiert wurde. In gut drei Minuten wurde die Geschichte, Herkunft und Entwicklung von de fofftig Penns mit einem Augenzwinkern erzählt, bevor die Jungs dann endgültig die Bühne übernahmen. Mit „Denn man to“ war der Einstieg gemacht, das Publikum wie ein Lichtschalter angeknipst und wild tanzend vor der Bühne. Was folgte, waren knappe 90 Minuten Platt in ihrer schönsten Form. Neben grünen Knicklichtern, die ins Publikum gefeuert wurden und mehreren Konfetti-Kanonen brillierten auch mehrere Gastauftritte. Neben Klaus & Klaus, die nach einem begeisterten Solo ihren gemeinsamen Song „an de Nordseeküste“ spielten, gab es Unterstützung von dem Shanty-Chor Bremen Grambke, den beiden Schwestern von Joco, Flo Mega, Tjalf Hoyer von der Band Afterburner und nicht zuletzt Grossstadtgeflüster, die als Überraschungsgast bei der „platten“ Version von „Ich muss gar nix“ auf die Bühne platzten.

Ein allerletztes Mal haben die Jungs von de fofftig Penns alles gegeben und so ihrer Bandgeschichte den gebührenden Abschluss bereitet, den er verdient hat. Nachdem alle Beteiligten nochmal auf die Bühne geholt wurden, war dann um kurz vor 23:00 Uhr Schluss und es wurde auf der Aftershow-Party im Tower weitergefeiert.

Setlist:

  1. Denn man to
  2. Platt
  3. De Biet
  4. Dialektro
  5. Dascha ‘n Ding
  6. Een vun de Fofftig
  7. Diggen
  8. Nordish by Nature
  9. Günnen
  10. Best of Klaus und Klaus (Solo)
  11. An de Nordseeküste
  12. Ik mutt gor nix (feat. Shanty Chor Bremen Grambke, Grossstadtgeflüster)
  13. Butenland
  14. Schuggel dien Moors
  15. Dor nich för (feat. Joco)
  16. Grootroomdisko
  17. Diskodänz
  18. Dat läppert sik
  19. Duuster (feat. Flo Mega)
  20. Raven tegen Hoodüütsch
  21. Kommodig
  22. Gröön un Witt (feat. Tjalf Hoyer, Afterburner)

Zugabe

  1. Witte Wiehnacht
  2. Löppt

 

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