Knallende Bässe und leuchtende Wände
Casper ist am Mittwoch mit seinem aktuellen Album auf Tour in der Bremer ÖVB Arena aufgetreten.

Bremen. Queen schallt aus den Lautsprechern. „Bohemian Rhapsody“ – das 42 Jahre alte Meisterwerk der legendären Briten wird in voller Länge gespielt, während hinter dem dichten weißen Vorhang mit schwarzem Stacheldraht-Muster nur schemenhafte Bewegungen erkennbar sind. Dann fällt das Cover-Motiv des aktuellen Casper-Albums „Lang Lebe Der Tod“. Die Bühne kommt zum Vorschein, Jubel bricht aus. Lasst die Spiele beginnen.
Auf einer abschüssigen Konstellation, umrandet von einer riesigen LED-Wand steht Benjamin Griffey, wie Casper bürgerlich heißt. Von einer gewaltigen schwarz-weißen Lichtshow begleitet, setzt die Live-Band zu den ersten Takten an. „Alles ist erleuchtet“ – ein gewaltiger, eröffnender Rap-Track. Der Bässe knallen spürbar, zu den Klängen der Musiker setzt Casper mit seiner besonderen und energiegeladenen Stimme an. Immer wieder rennt er schon jetzt die Schräge auf der Bühne herab und versucht, jedem im Publikum mal nahe zu sein. Ein wuchtiger Auftakt!
Es folgt die Single „Im Ascheregen“ vom 2013er-Werk „Hinterland“ sowie „Auf und davon“, das auf dem ersten Nummer-Eins-Album „XOXO“ zu finden ist. Die Setlist ist ein Lauf quer durch die Songgeschichte des Bielefelder Rappers. Eine Live-Band mit Schlagzeug und Keyboard und vor allem der auffälligen Gitarrenfraktion hüllt die Stücke in ein vor Kraft strotzendes Gewand. Zu „Sirenen“ wird Casper auf einem Podest nach oben gezogen und performt den Song in luftiger Höhe. Besonders gefeiert wird ein Teil in der Mitte des Sets, bei dem fünf Stücke von „XOXO“ hintereinander gespielt werden. Das Publikum ist textsicher bei „So perfekt“ und hört aufmerksam zu beim emotionalen „Michael X“. Zum instrumentalen Teil von „Der Druck Steigt“ verlässt Casper die Bühne und läuft durch die Besucher zu einem kleinen Podest in der Mitte der Halle. Dort rappt er „Blut sehen“ und „Mittelfinger hoch“ – das überwiegend junge Publikum tobt. Ein kräftiges Bassgewitter lässt die ganze Halle vibrieren, während die Fans springen.
Nach drei Songs auf der Hauptbühne ist zunächst Schluss – bis die Band um den Rapper für die Zugabe „Keine Angst“ noch einmal auf die Bühne kommt. Zu „Jambalaya“ drehen die Besucher richtig durch, ehe der Abend in „Flackern, Flimmern“ noch seinen ruhigen und persönlichen Abschluss findet.
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