Der Sonntag beim Hurricane Festival: Abschluss mit internationalen Headlinern
Am letzten Festivaltag gibt es deutschsprachige Highlights wie Schmyt und Thees Uhlmann, bevor Rise Against und Kings of Leon den Schlusspunkt setzen.

Scheeßel. Das 24. Hurricane Festival ist seit gestern Abend Geschichte. Der größte Teil der 78.000 Besucher:innen sieht bei ganz überwiegend gutem Wetter noch zahlreiche Konzerte, bevor die Abreisewelle startet. Die Füße schmerzen, die Ohren klingeln, doch das tut der Euphorie und der friedlichen und ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch. Text von Leonard Steinbeck und Marcel Kloth.
13:00 Uhr: Skindred auf der Forest Stage: Schon früh ist es sehr voll bei der britischen Rock- und Metal-Band. Tausende Besucher lassen sich zum Start in den letzten Festivaltag von harten Klängen wachrütteln
13:45 Uhr: Alice Merton auf der River Stage: Erst letzte Woche ist Alice Merton für Sam Fender eingesprungen. Mit tanzbarer Lockerheit und durchaus rockig mit zwei Gitarren präsentiert sie einige Songs ihres erst Freitag erschienenen zweiten Albums „S.I.D.E.S.“ und natürlich ihre berühmteste Single „No Roots“. Während des Auftritts setzt erstmals an diesem Wochenende Regen ein, doch das trübt die Stimmung keineswegs und die Wolken ziehen schnell weiter.
15:30 Uhr: Schmyt auf der Wild Coast Stage: Erst vor knapp zwei Jahren hat Julian Schmitt unter seinem Künstlernamen Schmyt die ersten Songs veröffentlicht. Bei seinem ersten Hurricane-Auftritt ist er aber kein Geheimtipp mehr. Da es seine anderen Bandmitglieder aufgrund von Verkehrsproblemen nicht pünktlich auf die Bühne geschafft haben, spielt Schmyt nur in Begleitung eines Schlagzeugs, das er sich bei der vorher spielenden Band Blond ausgeliehen hat. Nichtsdestotrotz schafft er es, seine Fans schnell zu überzeugen – u.a. mit neuen Songs. So voll war es während des Hurricanes im weißen Zelt nur selten.
17:15 Uhr: Thees Uhlmann & Band auf der River Stage: Fünf Jahre nicht gesungen – drei Jahre kein Hurricane. Endlich waren Thees Uhlmann, seine Band sowie das Hurricane-Publikum wieder vereint. Eine gute Kombi. Mit eigenen Solo-Songs sowie Stücken seiner früheren Band Tomte schaffen es Thees Uhlmann & Band, ihre Fans zu überzeugen. Der Auftritt wurde schnell zu einem Heimspiel für den Sänger, der gebürtig aus dem nahegelegenen Hemoor stammt.
18:00 Uhr: Kummer auf der Mountain Stage: Felix Kummer spielt eines der letzten Konzerte seines Soloprojekts auf der gleichen Bühne, auf der er von zehn Jahren zum ersten Mal mit Kraftklub beim Hurricane gespielt hat. Davor ist es extrem voll, die Leute stehen bis zum Riesenrad, hinten rufen sie „Lauter, Lauter“, weil die River Stage rüber schallt. Vieles aus seinem Auftritt ist schon von den Hallenkonzerten im letzten Herbst bekannt, auch der LED-Block als Bühnenbild ist der gleiche. Dafür gibt es auch eine Premiere für viele: Die neue Kraftklub-Single „Ein Song reicht“ wird als Hip-Hop-Version gespielt.
19:00 Uhr: Tom Gregory auf der Wild Coast Stage: Der 26-jährige Brite ist bekannt durch viele Radiohits und so haben viele Besucher:innen seine Songs schon gehört, obwohl ihnen der Name auf den ersten Blick vielleicht nicht geläufig ist. Tom Gregory startet mit „Rather Be You“ und einer vierköpfigen Live-Band mit Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagzeug. Es ist ein satter, dichter Sound und die Songs sind so viel rockiger, als man sie kennt. Moshpits bei „Never Let Me Down“ und „River“ hätte hier vorher wohl niemand erwartet.
21:00 Uhr: Rise Against auf der River Stage: Rockmusik kommt auf diesem Festival an diesem Wochenende hervorragend an. Rise Against aus Chicago sind der härteste Headliner im Programm und der ganze Platz vor der Bühne bis ganz nach hinten ist gefüllt. Sänger Tim McIllrath brüllt teilweise ins Megafon und zündet nicht nur auf der Bühne ein Feuerwerk an bekannten Hits – zum Abschluss gibt es ein großes, buntes Höhenfeuerwerk.
22:30 Uhr: Kings of Leon auf der Forest Stage: Die drei Brüder und ihr Cousin aus Nashville spielen mit erweiterter Liveband einen gut besuchten Abschluss. Allerdings legen sie recht antriebslos und eintönig los, das Set wirkt leider lustlos runtergespielt, bestenfalls könnte man es noch als „routiniert“ bezeichnen. Da sind die LED-Wände im Hintergrund und die wirklich schöne Kulisse spannender zu beobachten. Zum Ende bekommt der Auftritt dann etwas mehr Zug – wer ganz bis zum Ende bleibt, bekommt mit „Use Somebody“ einen schönen Abschluss präsentiert.
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