Aufwärmen mit Punkrock

Rockbands dominieren die Warm-Up-Party des Hurricane Festivals und sorgen für einen ausgelassenen Abend in der Wild Coast Stage.

Alex Mofa Gang, Foto: Jörg Kröger

Scheeßel. Der Startschuss für das 24. Hurricane Festival ist gefallen! Nachdem um 11 Uhr die Campingplätze öffneten und bereits Zehntausende der insgesamt 78.000 Besucher mit Zug oder Auto anreisten, begann um 20 Uhr das musikalische Programm mit der Warm-Up-Party in der Wild Coast Stage. Durch die Vergrößerung des Geländes ist die gesperrte Landstraße L131 nicht mehr die Abgrenzung zwischen Infield und Campingplatz, sondern Teil des Festival-Infields. Der Eingang ist dagegen näher an den Campingplatz gerückt und die mit 15 Masten so groß wie noch nie geratene Zeltbühne steht auf der anderen Seite der Straße. Dort sind am ersten Abend vier Bands aufgetreten.

„Wir sind die Alex Mofa Gang und wir haben euch vermisst“ – die Punkrock-Band aus Berlin beginnt ihr Konzert mit einer Wall of Death, als noch nicht ein Wort gesungen ist. Berührungsängste? Fehlanzeige! Es folgt eine Warm-Up-Party, die diesen Namen auch verdient hat. Die Band macht Stimmung, die Besucher springen und feiern ausgelassen. Sänger Sascha Hörold lässt sich sogar von einem der Masten auf die Arme des Publikums fallen und wird zurück zur Bühne getragen. Ein Auftakt nach Maß, der genauso beendet wird, wie das einstündige Konzert begonnen hat: Mit einer Wall of Death, diesmal zum letzten Refrain von „Unser Haus“.

Milliarden schaffen es anschließend sogar, die Eskalationsstufe noch höher zu setzen. Es bilden sich riesige Moshpits, das Konzert ist der größte Abriss des ersten Abends. Nach dem noch ruhigen Opener „Neues Leben“, folgen 40 Minuten lang nur Sprünge, Schwitzen und Feiern. Der Schweiß tropft und ist es angenehm, sich bei „Im Bett verhungern“ mal kurz auf den klebrigen Boden zu setzen. Zur Zugabe „Marie“ wird es abschließend noch einmal wild – so wärmt man ein Festivalpublikum auf. Endlich sind die weißen Schuhe nicht mehr weiß und die Rippen wieder blau!

Sondaschule sind ebenfalls ein sehr gelungener Act zum Warm-Up, ihr Ska-Punk lässt die Massen feiern. Die Zeltbühne ist jetzt richtig voll, viele haben ihre eigenen Zelte endlich aufgebaut und wollen spätestens jetzt, um 23 Uhr, noch ein wenig Musik mitnehmen. Die Songs sind sehr hymnisch, sodass sie schnell begeistern, selbst wenn man die Band noch nicht kennt. Die Posaune ist prägnant und spielt eine wichtige Rolle. Ein kleiner Ausflug in den Hip-Hop im zweiten Teil des Sets stimmt schon auf den letzten Auftritt des Abends von Megaloh ein.

Dieser ist allerdings etwas Kontrastprogramm, denn nach insgesamt fünf Stunden Gitarrenmusik gibt es plötzlich Beats und Rap. Das Zelt ist deutlich leerer, wohl auch der inzwischen späten Stunde geschuldet, aber Rockmusik kommt an diesem Abend besser beim Publikum an. Wer bleibt, erlebt zum Abschluss des ersten Abends noch 75 Minuten Hip-Hop mit Live-Schlagzeug und Keys.

Nach sechs Stunden Party, umherfliegenden Bierbechern, Schweiß und Spaß haben die Veranstalter gut zwölf Stunden Zeit, das Zelt einmal durchzukärchern, bevor um 15 Uhr das Programm auf allen vier Bühnen startet. Standesgemäß darf das #HurricaneSwimTeam auf der Forest Stage eröffnen, bevor wenig später Inhaler und Goat Girl loslegen. Headliner des ersten großen Festivaltages sind später The Killers, Seeed und Martin Garrix.

 


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