Gefühl über Kalkül

Tom Klose tritt mit seinem gefühlvollen Indie-Pop im September in den Pusdorf Studios auf.

Foto: Julia Schwendner

Bremen. Tom Klose ist ein Mann der Gegensätze: Stets von seiner treuen Gitarre begleitet, singt er mal mit zarter zerbrechlicher Kopfstimme, mal mit harter mächtiger Bruststimme. Dabei präsentiert er sein Herz auf dem Silbertablett, mit einer Garnitur aus tiefer Melancholie und purer Lebensfreude. Dies findet sich auch auf seinem neuen Album „Echoes“ wieder, das im Oktober 2019 erschienen ist und unter anderem das allgegenwärtige Wechselspiel von Angst und Liebe behandelt.

Dem Wahl-Hamburger gelingt mit diesem Album ein musikalischer Spagat zwischen Indie und Pop. Er bleibt dabei wie auf seinen drei vergangenen Veröffentlichungen dem klassischen Songwriting aus dem Folk-Genre treu. Tom Klose geht es um Wahrhaftigkeit und um den Song an sich, was in Zeiten oberflächlicher Selbstdarstellung eine erfrischende Abwechslung darstellt. Er weiß, wer er ist und es ist in jeder Minute spürbar, dass er nach sechs Jahren Musik als Hauptberuf nicht nur seinen Sound, sondern auch sich selbst gefunden hat.

Nach einem Album, zwei EPs und über 600 Auftritten, unter anderem im Vorprogramm von Ed Sheeran, Tim Bendzko und Marlon Roudette, begann vor zwei Jahren die Arbeit am zweiten Album. Eine Arbeit, die in jeglicher Hinsicht dem DIY-Gedanken folgt, denn der gebürtige Flensburger hat seine neue Platte nicht nur selbst geschrieben, arrangiert und produziert, sondern auch mit Hilfe eines Crowdfundings finanziert. Der Titel „Echoes“ bezieht sich auf die Geister der Vergangenheit, die wie längst verklungene Töne in die Gegenwart nachhallen.

Seine Konzerte sind ein Genuss für jeden, der mit menschlichen Gefühlen generell etwas anfangen kann, dem Gänsehaut nichts ausmacht und der nicht zu stolz ist, die ein oder andere Träne zu verdrücken. Am Freitag, den 11. September tritt er in Bremen in den Pusdorf Studios auf. Es gibt keinen Eintritt, um eine Spende in den Hut wird gebeten.

 


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