Funpunk im Lagerhaus – Die Abstürzenden Brieftauben sind zurück

Funpunk kann so einfach sein. Wie einfach, dass zeigten die Brieftrauben am Freitag im Lagerhaus

 

Die Abstürzenden Brieftauben ziehen auch nach dreißig Jahren ein bunt gemischtes Publikum an. Punks, Skins, Metalheads, Skater, junge, alte, Männlein und Weiblein. Alle fanden am Freitag den Weg ins Lagerhaus. Und alle hatten Bock zu feiern. Das bewies das Publikum bereits beim Supportact Johnny Bockmist, eigentlich Mitglied der „Tauben“, der das Konzert seiner eigenen Band mit Akustiksongs eröffnete. Statt geklatscht und gejubelt, wurde auf Anweisung des Musikers, laut gebuht. Das bereitete den Anwesenden viel Spaß.

Als die Brieftauben, deren aktuelles Album beim Bremer Weserlabel erschien, auf die Bühne traten, gab es dann kein Halten mehr. Hände, Fäuste und Bierflaschen wurden in die Höhe gereckt, alte, wie neue Lieder mitgesungen und fast 50-jährige starrten mit strahlenden Augen auf die Bühne. Eine Stimmung wie Karneval und Sylvester zusammen.

Die beiden Abstürzenden Brieftauben hatten die über 300 Gäste von der ersten Minute an im Griff. Simpler Punkrock, mit meist, manchmal aber auch nachdenklichen oder politischen Texten, der mitreist. In dieser Form könnten die Brieftauben für jede Punkband den Opener machen und in den meisten Fällen den Hauptact sicherlich an die Wand spielen. Das liegt vor allem an der Spielfreude, die die beiden Bandmitglieder ausstrahlen.

In manchen Momenten erinnerte das Konzert an eine Art öffentliche Probe, so spontan, manchmal aber auch (gewollt) dilettantisch kam die Musik daher. Dabei erinnerten die Brieftauben wieder mal daran, was am Punkrock eigentlich so toll ist. Trotz all dem Spaß stachen besonders die beiden neuen Songs Nie wieder Pegida und Frauke, hals Maul, die beweisen, dass die Taubern auch etwas zu sagen haben, sowie die Hommage Konrad K an die Ur-Taube Konrad K, heraus.


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