Erweiterte Brüder-Power

Das Duo Klan ist live zum Quartett gewachsen und am Donnerstag im gut besuchten Kulturzentrum Lagerhaus aufgetreten.

Klan

Bremen. Die Brüder Stefan und Michael Heinrich sind in Leipzig mit Kirchenchor und Straßenmusik aufgewachsen. Später wenden sie sich eher Techno und Alternative zu, der eine wird Gitarrist, der andere geht nach Berlin, um Medizin zu studieren. Dort kommen sie 2016 als Musiker wieder zusammen und arbeiten seitdem an ihrer gemeinsamen Vision von urban beeinflusster, deutschsprachiger Popmusik.

Im Oktober ist ihr Debütalbum „Wann hast du Zeit?“ erschienen, mit dem sie aktuell auf Tour durch viele Clubs sind. Es ist ihre erste, richtige Show in Bremen und per Handzeichen wird schnell klar, dass auch ein Großteil des Publikums Klan gerade zum ersten Mal live sieht. An Bass und Schlagzeug verstärkt, überzeugen sie die jungen Besucher schnell mit klaren Gedanken und nachdenklichen Aussagen in einigen Songs. Die Band vermittelt eine optimistische, aber reflektierte Haltung. Der Glaube, mit der eigenen Kraft etwas verändern zu können, schwingt dabei mit.

Klan spielen alle 13 Titel des Debütalbums, das bisher kaum bekannte „Lieblingsgift“ und mit „Bei Dir“ geben sie sogar schon einen ersten Einblick in kommende Veröffentlichungen. Stimmung macht auch das Gnarls Barkley-Cover von „Crazy“ sowie besonders die beiden Albumsongs „Pass auf dich auf“ und „Lang lebe die Liebe“ inklusive einem sehr gelungenen Übergang dazwischen.

Support bekommt die Band an diesem Abend vorab von Alex Mayr, die in Stuhr um die Ecke aufgewachsen ist und jetzt in Mannheim studiert. Die aufgeweckte Sängerin spielt einen sympathischen und lockeren Auftritt am Keyboard und wird von einem Schlagzeuger begleitet. Präsentiert wird auch der starke Song „Keine Patte“ der am darauffolgenden Tag als Single erscheint. Beim Klavierschwerpunkt im vorletzten Song kommt ihre Stimme besonders gut zur Geltung.

Nachdem Klan zwei Zugaben mit der ganzen Band gespielt haben, fällt dem geneigten Zuhörer auf, dass als einziger Albumsong das ruhige „Dinge, die man nicht sieht“ noch fehlt. Dafür schnappen sich die beiden Brüder eine Akustik-Gitarre und stellen sich in die Mitte des Lagerhauses, während sich die Besucher umzu auf den Boden setzen. Ohne Mikrofon erzeugen sie einen ruhigen und schönen, akustischen Abschluss des Abends.

Seht hier unsere Konzertfotos.

 


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