Ein klarer Bote der Gegenwart

Hotel Rimini kommen mit ihrem Debütalbum „Allein unter Möbeln“ nach Bremen-Vegesack ins Kito.

Foto: Max Threlfall

Bremen. Im Herbst 2020 haben sich die sechs Bandmitglieder von Hotel Rimini am Stadtrand von Leipzig zusammengefunden und arbeiten seitdem an deutschsprachiger Musik, die sich irgendwo im Spannungsfeld zwischen Isolation Berlin, Hildegard Knef und The Velvet Underground bewegt.

Die musikalischen Wurzeln der Band kann man auch ohne botanische Expertise als weit verästelt bezeichnen. E-Gitarre, Kontrabass und Drums vermischen sich mit Cello und Violine; Klavier und Akustikgitarre treffen auf Effektgerät und Glockenspiel. Auch die prägnante Stimme von Julius Forster und dessen Songtexte nehmen einen hohen Stellenwert ein. Dabei geht es um vergossene Krokodilstränen städtischer Wohlstandsproblematiker, den verklärten Blick auf das Vergangene oder den öffentlichen Nahverkehr als Fluchtfahrzeug vor der eigenen Unzulänglichkeit.

Im Sommer 2022 veröffentlichten sie ihre erste EP „Die Zeit schlägt mich tot, aber ich schlag zurück“. Am 27. Oktober erscheint ihr Debütalbum „Allein unter Möbeln“ das mit 13 Songs in seiner Stilsicherheit und Vielschichtigkeit bemerkenswert ist. Wer zeitlose Musik macht, hat es schwer, die Band der Stunde zu sein. Und dennoch ist „Allein unter Möbeln“ ein klarer Bote der Gegenwart. Das hat auch mit den Texten von Sänger Julius Forster zu tun, der mit rauer Stimme und scharfsinnigen Beobachtungen die Gegebenheiten unserer Zeit begleitet. Wundersam, sympathisch und geradezu wahnwitzig versiert.

Am 25. Januar treten Hotel Rimini in Bremen im Kito – Altes Packhaus Vegesack auf. Tickets für das Konzert gibt es im Vorverkauf.

 


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