„Brighton Calling“

Mit CIEL und Blood Red Shoes war ein Doppelpack aus Brighton am vergangenen Mittwoch zu Gast im Tower. Britischer Alternative-Rock vom Feinsten.

Blood Red Shoes

Bremen. Bei ihrer Club-Tour durch Europa hatten die Blood Red Shoes idealen Support mit CIEL im Gepäck. Die ebenfalls aus Brighton stammende, dreiköpfige Band lieferte mit ihrem Sound einen super Vorgeschmack auf die Stimmung des Abends.

CIEL sind auf ihrer ersten Tour durch Europa. Musikalisch erinnern sie an die White Lies, jedoch weniger glatt poliert. Wie Schall, der durch den Untergrund wummert, schrammelig und verzerrt sind Bass und Gitarre. Umso klarer legt sich die Stimme ihrer Bassistin um dieses Gerüst. So vereint sich eine Mischung aus Alternative- und Grunge-Rock mit Pop. Textlich erzählt ihre Musik zum Beispiel von “der einen Person, die einen jede Nacht wach hält“ oder “der Person, der man gerne helfen möchte, zu der man aber nicht durchdringt“. Dass die Musik von CIEL so gut zu dem Duo aus Brighton passt, kommt nicht von Irgendwoher, denn sie werden von ihnen produziert. So fügt sich eins zum Anderen.

Gleichberechtigt treten Sängerin und Gitarristin Laura-Mary Carter und Drummer Steven Ansell auf die Bühne. Geben sich gegenseitig Zeit zu glänzen und die Freude der Fans zu genießen. Von Sekunde Eins an geben die beiden Vollgas. Mischen gekonnt alte Songs, die einem die Ohren freiblasen und mitsingen lassen wie „I wish i was someone better“ oder „Doesn’t matter much“ mit Songs aus ihrem aktuellen Album „Ghosts on Tape“.

Die Songs aus den Anfängen der Band lassen Moshpits und wildes Gespringe nicht lange auf sich warten. Aber auch die neueren Songs kommen gut beim Publikum an. Drummer Steven ist von der Energie, die das Bremer Publikum der Band entgegenbringt begeistert. Klassischer „Call and Response-Effekt“: Er steigt auf sein Drumset, die Sticks in der Hand, mit weit aus gestrecktem Arm, feuert die Stimmung im Tower weiter an. Ein gegenseitiges Anfeuern der Stimmung von Band und Publikum. Song für Song ziehen Blood Red Shoes ihre Setlist stramm und ohne nennenswerte Pause durch, bis hin zum finalen Song „Morbid Fascination“. Vor der Zugabe teilte Sängerin Laura noch eine Weisheit mit den Zuhörernden: „Whiskey and Wine is fine, Wine and Whiskey is risky.“ Eine morbide Erkenntnis, die einen bei 19 Jahren Bandgeschichte nicht verwundert.

Der düstere Sound der Blood Red Shoes ihres aktuellen Albums passt sich der Zeit an, büßt aber keineswegs an Intensität ein. In Text und Musik wissen die beiden zu überzeugen. Ihre Essenz ist noch immer wuchtig spürbar. Bei einem Clubkonzert, wie dem im Tower übertragen sich die Energien, als wäre kein Raum dazwischen und lassen im gleichen Zug die kleinen Räumlichkeiten groß wirken.

Seht euch hier unsere Konzertfotos an:

 


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