Breminale-Donnerstag: Überschwemmung am Nachmittag, große Rockshow am Abend

Nachdem die Flut das Gelände an der Weser nachmittags unter Wasser gesetzt hat, gibt es abends spannende Konzerte zwischen Sielwall und Kunsthalle.

Iedereen // Foto: Dirk Jäger

Bremen. Am zweiten Tag der Breminale gibt es in schöner Sommerstimmung abwechslungsreiche Konzerte von Pop, über Punkrock bis hin zu Hip-Hop. Bis zum Start gegen 18:00 Uhr geht das Wasser zurück, keine Kanufahrer paddeln mehr zwischen den Bierbuden, stattdessen halten sich Tausenden Menschen auf den Wiesen am Osterdeich auf. Der Abend im Live-Blog.

15:00 Uhr: „Wir sind abgesoffen“ heißt es in der Insta-Story der Breminale, während wir noch unsere Bilder vom Vorabend sortieren und bearbeiten. Die Weser ist über die Ufer getreten und hat weite Teile der Wiesen unter Wasser gesetzt. Kurios: Ein Kanufahrer paddelt über das Gelände, wo sonst Bierbänke stehen.

16:00 Uhr: Die Sonne scheint und das Wasser geht langsam zurück. Daher kann das Programm zum allergrößten Teil wie geplant stattfinden. Einzig auf den Brettern wird sich der Start etwas verzögern, da die Weser den Tanzboden in Mitleidenschaft gezogen hat.

18:00 Uhr: Gestern auf dem Rückweg noch schnell den Tipp bekommen, am Folgetag pünktlich am Deich zu sein, um Julio Lovetrain auf der Bühne der Drittel Bar nicht zu verpassen. Die Kneipe aus der Neustadt gestaltet den Bereich unmittelbar am Anfang des Geländes vom Sielwall kommend. Das Trio macht tanzbare Schlager-Disco im Stil von Alexander Marcus – nur mit Songs über „Frangelico“ statt „Hawaii Toast“ – dafür aber mit Verkostung.

18:30 Uhr: Die Pappinale-Krakinale wird eröffnet von Rosmarin aus Kassel. Die junge Band spielt elektronischen Indie-Pop mit deutschsprachigen Texten, der stellenweise an ältere Jeremias-Stücke erinnert – sowohl musikalisch als auch in gesanglichem Stil und Betonung. Das kommt schon am frühen Abend gut beim Publikum an. Eine lockere Dreiviertelstunde mit tanzbarer Musik und Saxophon am Ende – spannend, wie die Reise der fünfköpfigen Gruppe weitergeht.

19:15 Uhr: Unerwartet schlägt die Zugabe von Rosmarin den Bogen zur eben erwähnten Referenz beim eröffnenden Act. Sie covern „Ich fühl mich Disco“ von Alexander Marcus in einer spannenden Indie-Funk-Version inkl. Mitmach-Choreographie.

19:45 Uhr: Ein Gang übers Gelände zeigt: Haben wir die Notwendigkeit gestern noch in Klammern gesetzt, sind Gummistiefel heute die einzig richtige Entscheidung, um entspannt über die Wiesen zu schlendern. In Richtung Tiefer wurden auch die Bretter wieder trockengelegt und die DJ-Sets können beginnen.

20:15 Uhr: Marie Curry auf Solopfaden: Die Sängerin der Rap-Crew Neonschwarz trägt eigene Stücke sowie Songs der Hamburger Band vor. Das aus Holzdielen gestaltete Parkett vor der Bühne ist voll, die Leute tummeln sich zwischen Bühne und Buden, tanzen oder sitzen am Deich in der Sonne. Die Stücke der Solo-Künstlerin, die gemeinsam mit DJ auf der Bühne steht, sind politisch und direkt, die Performance energiegeladen, motiviert und haltungsstark. Zudem erzählt sie, dass sie gebürtig aus Diepholz kommt und in ihrer Jugend viel Zeit in Bremen verbracht hat, am heutigen Abend aber trotzdem das erste Mal auf der Breminale ist.

21:00 Uhr: Es wird wild vor der Parkbühne an der Kunsthalle. Dort, wo es oft eher entspannter ist, werden die Verstärker aufgedreht. Das Rock-Duo Iedereen trägt eine Stunde lang mit großem Engagement und viel Energie Songs vor, die musikalisch auf das Wesentliche reduziert sind und sich zwischen Indie-Rock und Post-Punk bewegen. Brachial und kompromisslos auf der einen Seite, harmonisch und eingängig auf der anderen. Zur Zugabe geht’s abschließend ins Publikum, wo eine große Wall Of Death gestartet wird – das haben wir hier auch schon lange nicht mehr gesehen.

Seht euch hier unsere Bildergalerie des zweiten Abends an:

 


Mehr Beiträge aus" Musik" zur Startseite

Breminale-Donnerstag: Überschwemmung am Nachmittag, große Rockshow am Abend teilen auf: