Auf Tour mit The Eternal Spirit – Tourblog #2

Fünf Jungs, fünf Städte, fünf Konzerte. Eine Woche unterwegs mit The Eternal Spirit quer durch Deutschland. Ein Tourblog.

Bremen. Auf der Tour zum frisch erschienenen Debütalbum „Talking“ haben The Eternal Spirit am Montag ein sehr gut besuchtes und starkes Konzert in Köln gespielt. Am Dienstag geht es weiter nach Berlin, wo ein Headliner-Konzert in einem Kreuzberger Club auf dem Plan steht. HB-People.de ist in Form von Marcel weiterhin dabei, um das lebhafte Treiben rund um die junge Band zu dokumentieren.

03:00 – Mit der Maxime, rote Ampeln lediglich als freundliche und unverbindliche Halteempfehlung anzusehen, geht es nach dem Konzert in Köln nachts nach Bielefeld zum Schlafplatz. Angenehmer Nebeneffekt: Die lange Fahrtstrecke nach Berlin am Dienstag verkürzt sich um zwei Stunden.

08:30 – Mit sechs Jungs in einem Zimmer pennen, fühlt sich an wie Klassenfahrt. „Tourneen sind wie Klassenfahrten, aber nur mit Menschen, die man mag“, erzählen Bands gerne in Interviews. Klingt abgedroschen, trifft es aber auf den Punkt.

09:00 – Zur vereinbarten Abfahrtszeit liegt die gesamte Reisegruppe noch munter schlummernd in den Schlafsäcken. Einen Weckruf vom Fahrer später, tut sich etwas.

09:15 – Flo wird nacheinander von jedem angeschissen, wie ein Mensch so laut schnarchen kann. Eine Erklärung bleibt er uns schuldig.

09:30 – Sleepover-Gastgeber Costa macht uns großartiges Frühstück mit frischen Brötchen, Rührei und Kaffee. So kann ein Tag starten.

10:00 – Ben hat sich am Bass wohl überanstrengt und ist krank. Die angefahrene Apotheke macht ihren Umsatz des Jahres.

10:30 – Der Tank ist wieder voll und die Stimmung unverändert gut. Gestern Abend zu befürchtende Katererscheinungen bleiben weitestgehend aus. Wir sind gestern doppelt so lange Auto gefahren, wie die anschließende Nacht kurz war. Heute geht’s nach Berlin. Was für ein Ritt!

12:00 – Das Best-Of-Album von Falco dröhnt aus den Boxen. Die Beschallung stimmt also. Bei einem Zwischenstopp wird bei Edeka eine Kiste Cola und stilles Wasser gekauft. Ja, richtig gelesen! Die Zeiten, an denen es Jägermeister vorm Auftritt gibt, sind längst vorbei.

14:00 – Der Bus rollt immer noch. An einer Raststätte in Brandenburg gibt es Currywurst. Im Stückpreis von 8,99€ ist der Soli hoffentlich schon inbegriffen.

15:00 – Jetzt steht das Bandvehikel. Leider nicht vor dem heute Abend zu bespielenden Club, sondern mitten im Berliner Stadtverkehr. Da ist Geduld erforderlich.

16:00 – Der Auster Club in Berlin-Kreuzberg ist erreicht. Um besser in die Parklücke rangieren zu können, wird das Fahrzeug unter den spöttischen Blicken mehrerer Bauarbeiter mitten auf einer Kreuzung gewendet. Die Band sieht es nicht, da sie unterdessen schon die Location inspiziert. Glück gehabt!

16:30 – Der verwinkelte Kellerclub liegt unter einer großen Markthalle. Mit dem Fahrstuhl wird sämtliches Equipment ins Untergeschoss gefahren. Die Räume gleichen einem Labyrinth. Falls wir zur Abfahrt nicht vollständig sind, fangen wir hier an zu suchen.

17:00 – Sänger und Schlagzeuger kümmern sich liebevoll um ihr verwundetes Küken. Backstage wird Tee gekocht.

18:00 – Der Bühnenraum liegt im Untergeschoss, der Backstage im 1. Stock. Der Schrittzähler zeigt zum jetzigen Zeitpunkt 26 absolviere Stockwerke an. Da kann man sich morgendliche Workouts sparen.

19:00 – Wir sind in Berlin auch gleichzeitig Veranstalter. Deshalb besetzen wir heute auch die Kasse selber. Ein weiterer Einblick in das Geschehen rund um ein Konzert, bei dem interessante Gespräche entstehen.

19:30 – Es gibt leckeres Essen in der angrenzenden Markthalle. Um den Schmach-Einkauf bei Edeka einmalig zu lassen, wird im Anschluss gleich eine Kiste Bier für den Backstage gekauft.

20:30 – Die Vorband „Better Strangers“ legt los. Einige Bandmitglieder haben mal in der Bremer Band „Mohawk“ gespielt, sodass es ein freudiges Wiedersehen gibt. Auch viele Exil-Bremer sind vorbeigekommen.

21:30 – Trotz Männergrippe hat es der bedauernswerte Bremer Bassist Ben rechtzeitig auf die Bühne geschafft. Obwohl das heutige Konzert Eintritt kostet, sind fast genauso viele Besucher gekommen, wie gestern in Köln. Es läuft.

23:00 – „In 15 Minuten muss der gesamte Bumms im Wagen sein.“, weist der Fahrer die angeheiterten Bandgenossen in die neue zeitliche Situation ein. Jetzt wird angepackt!

23:05 – In ungewohnter Perfektion wird der Wagen rückwärts vor das Hallentor bugsiert. Angemessen gewesene Schulterklopfer bleiben erwartungsgemäß aus.

23:30 – Vollbeladen geht’s nach Potsdam zu unserem heutigen Schlafplatz. Unterwegs wird Bier und Berliner Luft gekauft, heute gibt’s eine angemessene After-Show-Party.

00:05 – So eine großartige Gastfreundschaft wie bei Markus in Potsdam ist wirklich das beste, das man sich jetzt wünschen kann. Wir finden einen großen Raum mit fünf eingerichteten Schlafplätzen und kaltgestelltem Bier vor.

01:30 – Flo ist eingepennt und schnarcht laut am Esstisch in der Küche. Wir rechnen jederzeit damit, dass die Nachbarn klingen und uns bitten, doch mal den Bass leiserzudrehen. Der Hut sitzt auch in Schieflage perfekt.

02:30 – Aus dem vorhandenen Material in der Küche werden Cocktails gemixt. Alles auf der Grundlage von Berliner Luft. Mal mit Cranberry und Minze, mal mit Waldmeister, Limette und Jägermeister. Höchste Zeit, schlafen zu gehen.

 


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