Hurricane Festival 2022: Polizei zieht Bilanz

177 Strafverfahren bis Sonntag beim Festival auf dem Eichenring in Scheeßel

Polizei beim Hurricane

Scheeßel/Eichenring. Nach dreijähriger, pandemiebedingter Pause stand am vergangenen Wochenende und in den Tagen und Wochen zuvor vieles bei der Rotenburger Polizei ganz im Zeichen des diesjährigen Hurricane-Festivals am Eichenring in Scheeßel. Trotz der Erfahrung aus vielen, vorangegangen Festival-Einsätzen seit 1997, bedeutete die Entscheidung des Veranstalters FKP Scorpio, die Veranstaltung am dritten Juniwochenende wiederaufzulegen, für den Einsatzbereich der PI Rotenburg, in eine intensive, monatelange Vorbereitung für den größten Polizeieinsatz innerhalb der Polizeidirektion Lüneburg einzusteigen. Als neue Leiterin Einsatz der PI Rotenburg zeichneten Polizeirätin Katrin Jäger im Team mit Hauptkommissar Simon Kuschkewitz und Oberkommissar Michael Eichfeld in diesem Jahr erstmalig dafür verantwortlich.

Wenn sich am Montag endgültig die Tore des Hurricane-Festivals 2022 schließen und die letzten Gäste wieder nach Hause oder zum nächsten Event abfahren, ist für die Ermittler der Rotenburger Polizei nach einem heißen Arbeitswochenende noch lange nicht Schluss. Mit dem Blick auf die Abschlussstatistik zeigt sich, wie viele Straf- und Bußgeldverfahren die Beamten in den nächsten Wochen und auch Monaten zusätzlich zu ihrer Alltagsarbeit erledigen müssen.

Bislang kamen bei den zurückliegenden Festivals jedes Jahr durchschnittlich 250 Strafverfahren zusammen. In diesem Jahr sind es bis Sonntagmittag 177 geworden. Der genaue Blick auf die Statistik zeigt jedoch, dass es die Beamten in diesem Jahr häufig mit niedrigschwelliger Kriminalität zu tun hatten.

Damit ist beispielsweise das Erschleichen von Leistungen gemeint – also immer dann, wenn sich Festivalgäste ohne das erforderliche Eintrittsbändchen den Zutritt über Zäune, durch andere Lücken oder mit dem Bändchen eines anderen auf das Festivalgelände verschafft haben. Ähnlich verhielt es sich bei illegalem Pfandsammeln am Eichenring. Es kam zudem zu einigen Sachbeschädigungen, Nötigungen und Beleidigungen.

Mehr als zufrieden zeigt sich die Polizei mit der Entwicklung der Eigentumsdelikte. Hatte es zurückliegend noch deutlich über einhundert Taschendiebstähle und viele Diebstähle aus Zelten gegeben, kam es beim diesjährigen Festival bislang zu nur 2 Diebstählen aus den Taschen der Hurricane-Gäste. In 3 Fällen wurde ein Diebstahl aus einem Zelt angezeigt. „Das zeigt, dass in diesem Jahr keine professionellen Diebesbanden am Eichenring unterwegs waren. Erfahrungsgemäß wird die Anzahl der gemeldeten Taten noch etwas ansteigen. Ein positiver Trend ist aber schon jetzt deutlich zu erkennen“, sagt Polizeisprecher Heiner van der Werp.

Wie gewohnt verzeichneten die Beamten nur wenig Körperverletzungen. Bislang wurden insgesamt 16 Taten angezeigt.

Dass Drogendelikte auch bei einem Musikfestival nicht toleriert werden, zeigt sich anhand der eingeleiteten Verfahren gegen das Betäubungsmittelgesetz. 98 Anreisende hatten bei den Kontrollen beispielsweise Marihuana bei sich und werden sich dafür verantworten müssen.

Zusammenfassend blickte der Inspektionsleiter Jörg Wesemann als Gesamteinsatzleiter der Polizei bei der abschließenden Pressekonferenz am Sonntagnachmittag auf ein rundum gelungenes Festival zurück: „Love, Peace & Happiness oder auf Deutsch: Erschöpft, verschwitzt, schmutzig und halbtaub … ABER unfassbar glücklich.“


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