Schwere Texte leicht erzählt

ClickClickDecker sind am Donnerstag mit ihrem sechsten Studioalbum im Tower Musikclub aufgetreten.

ClickClickDecker

Bremen. Kevin Hamann ist schon ein beeindruckender Musiker. Der Hamburger Sänger und Gitarrist schafft es mit seiner vom Solo-Projekt zur dreiköpfigen Band gewachsenen Gruppe ClickClickDecker, nachdenkliche, traurige und tiefgehende Texte in gitarrenleichten Songwriter-Pop einzuhüllen. So entsteht ein Konzert ohne große Töne mit umso mehr Zeit für den Blick ins Detail.

Es sind die Songs, die einzig und allein im Fokus stehen. Die Konzentration des aufmerksamen und ruhigen Publikums liegt auf der ehrlichen und handgemachten Musik. Es gibt keine Unterhaltung zwischen den Songs, keine Gitarrenwechsel oder spektakuläre Lichtshow. Dafür braucht es nur wenige Zeilen, um sehr persönliche Texte in lebensbejahenden und gitarrenleichten Indie-Pop zu verpacken. Mit seinem typisch verschmitzten Grinsen steht Hamann auf der Bühne und braucht nur wenige Mittel für eine große Wirkung.

Er ist ein Ruhepol neben seinem Gitarristen Oliver Stangl und Drummer Sebastian Cleemann, der mit seinem Solo-Projekt Petula als Support melancholische und elektronische Songs mit Loop-Station darbietet. Dreistimmiger Gesang in der Hauptband, kombiniert mit verträumten Gitarrenmelodien ist eine Momentaufnahme, die den Abend gut beschreibt. Besonders spielstark ist Hamann, als er zu Beginn der Zugabe alleine auf der Bühne steht und seine kräftige Stimme zur Geltung kommt.

Die Songs von ClickClickDecker sitzen nicht tagelang präsent im Ohr, sie drängen sich nicht auf. Eher fügen sie sich in passenden Momenten in die Stille und entfalten ihre Wirkung in Augenblicken, in denen man nicht mit ihnen rechnet.

Fotos von Jörg Kröger

 


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