Brian Fallon im Schlachthof

Am Samstag stellte der The Gaslight Anthem Sänger Brian Fallon sein erstes Soloalbum Painkiller im Bremer Schlachthof vor. Support gab es von Dead Swordsund Chris Farren.

Brian Fallon im Schlachthof.

 

Bremen. Über Chris Farren als Support von Brian Fallon hatten wir bereits letzte Woche berichtet. So war die Überraschung einigermaßen groß, als eine weitere Vorband angekündigt wurde. Dead Swords. Dahinter versteckt sich, zumindest
auf der Bühne des Schlachthofs, der etatmäßige Gitarrist von Fallons Hauptband Gaslight Anthem, sowie Bandmitglied der aktuellen Backing Band The Crowes, Alex Rosamilla. Der Musiker schien sich allerdings nicht ganz wohl in seiner Rolle
als Opener zu fühlen. Das Licht im Saal wurde, soweit es ging, gedimmt, der Gitarrist zog seine Kapuze tief ins Gesicht und blickte kaum vom Boden auf.
Musikalisch wurden stark verzerrte und geschrammelte Akkorde auf der E-Gitarre, mit genuschelten Texten geboten. Das hatte den Charme eines depressiven Teenagers, der in seinem Zimmer seinen Schmerz mit Musik
verarbeitet. Insgesamt wurde der dreißigminütige Auftritt neutral hingenommen. Aufregender war dann schon Chris Farren, der hauptberuflich bei den Folkpunkern Fake Problems spielt, deren Lied „Song for Teenager“ sich ebenfalls im Set wiederfand. Ansonsten behalf sich Farren mit eingespielten Drums und Basslinien und spielte kurze, meistens charmante bis witzige Lieder. Auf Chris Farrens Debüt Album Can’t Die, steht noch sommerlicher Indie-Rock im Vordergrund, der live allerdings zu einer Art 80er Jahre Stadionrock Sound aufgeblasen wurde. Jedenfalls kam Farren beim Bremer Publikum schon deutlich besser an, als die Dead Swords.
Schließlich betrat der Hauptact des Abends die Bühne. Brian Fallon hatte sich seine Begleitband The Crowes für die Konzerte, zu seinem Soloalbum zusammengestellt und so standen teilweise vier Gitarristen gleichzeitig auf der Bühne. Mit dem Titelsong eröffnete der Amerikaner sein Set, das viele ruhige Momente (Songs) beinhaltete. Die oftmals traurigen Songs standen dabei im
Gegensatz zu den oftmals lustigen, zumindest aber amüsanten, Ansagen über das Verhalten von Bands während der Zugabenpause, neuer Mäntel, das New York nicht so cool ist, wie immer alle meinen und die kommenden Konzerte in
Skandinavien (im Winter!). Jemand im Publikum rief an einer Stelle, Brian sei sein Lieblings Stand-Up Comedian, worauf der Sänger sofort ansprang und äußerte, dass er sich so eine Art von Tour vorstellen könnte.
Nach und nach verließen die Begleitmusiker die Bühne, bis nur noch Fallon alleine mit seiner akustischen Gitarre in der Mitte der Bühne stand und den Song „Red at Night“ anstimmte, sicherlich auch eine Hommage an Gunnar Christiansen, Labelbetreiber von Gunner Records aus Bremen, auf dem die ersten Alben von Gaslight Anthem erschienen und sich eben dieser Song findet.
Bis dato bot Brian ein gutes, aber sicherlich noch nicht ein überragendes Konzert. Dafür fehlten die Hits und die große Stimmung. Die lieferte die Band im letzten Drittel des Sets. Hervorzuheben ist unbedingt das The Scandels Cover Lucky 7s, von The Crowes Gitarrist Jared Hart eigener Band, die ebenfalls auf Gunner Records ihre Platten veröffentlicht. Es folgten die Hits des Soloalbums und des ehemaligen Seitenprojekts (The Horrible Crowes), Rosemary, A Wonderful Life,
Behold the Hurricane und zum Abschluss das Neil Young Cover Rockin‘ in a free World. Bei diesen Songs konnte wirklich niemand mehr im Saal stillstehen und es wurde ausgelassen gefeiert.
Apropos stehen, bei Konzerten im Schlachthof handelt es sich fast ausschließlich um Stehplatzkonzerte! Vor allem bei ausverkauften Konzerten ist es oftmals ärgerlich, wenn sich das Publikum nicht erhebt und so den Platz für andere
zahlenden Gästen wegnimmt. Es standen zwar spätestens beim Auftritt von Fallon alle auf, im Vorfeld gab es allerdings hier und da leidige Diskussionen.

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