Atmosphärisch und ergreifend

Archive haben zum Wochenbeginn ein außergewöhnlich gutes Konzert mit einem sehr stimmigen Gesamteindruck im Schlachthof gespielt.

Archive

Bremen. Die Londoner Band Archive ist auf ihrer Europa-Tour am Montag im Kulturzentrum Schlachthof aufgetreten. In der gut besuchten Kesselhalle spielen sie ein sehr packendes und stilvoll durchdachtes Konzert mit einer sehr guten Vorband im Gepäck. Nachdem auf der Reise zu Beginn des Jahres die ganz großen Städte auf dem Plan standen, geht es nun durch weitere Clubs , wobei der Schlachthof auch auf dieser Tour natürlich nicht fehlen durfte.

Zunächst stehen sehr pünktlich One Sentence. Supervisor auf der großen Bühne. Unter einem Sonnenschirm hat es sich der Bassist der vierköpfigen Band fast schon lasziv gemütlich gemacht, während auch seine Kollegen mit einem sehr stimmungsvollen Auftritt zu überzeugen wissen. Sehnsüchtige Gitarrenmelodien wechseln sich ab mit verzerrten Gesangpassagen und melancholischen Schlagzeugdrums. Minutenlange instrumentale Parts lassen die Besucher bereits jetzt in den vielversprechenden Klängen versinken. Die junge Band hinterlässt einen starken ersten Eindruck bei ihrer Bremen-Premiere.

Vor einer riesigen LED-Wand positioniert sich anschließend das britische Kollektiv Archive, die ihr Set mit „Driving in Nails“ beginnen. Schnell entsteht ein atmosphärischer Klangteppich, die Übergänge zwischen den Songs sind verschwommen, sodass es kaum Pausen gibt. Die einzelnen Songs gehen direkt ineinander über, variieren zwischen elektronischem Trip-Hop mit Synthesizer und Indie-Rock mit dominierenden Gitarren. Psychedelische Elemente sind stets anzutreffen, die Phasen zwischen gedankenversunkenen Klangreisen und tanzbaren Beats wechseln sich leichtfüßig ab.

Noch am Anfang des Sets wird der bekannte Song „Fuck You“ gespielt, der einen rockigeren Teil einleitet. Schnell ist das Konzert von einer unglaublichen Intensität geprägt, entstanden durch die wahnsinnigen Klänge verbunden mit den visuellen Animationen im Hintergrund. Die leidenschaftlichen Musiker spielen immer wieder lange instrumentale Phasen, die den Keyboardern ihre Höchstmomente bereiten. Nach gut zwei Stunden kommen Archive nach der letzten Zugabe noch in kleiner Besetzung ein letztes Mal zurück auf die Bühne und spielen eine wunderschön emotionale Version von „Again“ als perfekten Abschluss.

Fotos: Jörg Kröger


Mehr Beiträge aus" Bildergalerien" zur Startseite

Atmosphärisch und ergreifend teilen auf: