Ab dem ersten Ton

Redensart aus Freiburg haben am Freitag ein beeindruckendes Konzert im Magazinkeller gespielt.

Foto: Max Hartmann

Bremen. Zehn Monate nach ihrem letzten Tourstop in der Hansestadt, ist die Indie-Folk-Band Redensart zum Auftakt des vergangenen Wochenendes nach Bremen zurückgekehrt. Da sie sich in der Zwischenzeit spannenden musikalischen Projekten, aber weniger neuen Veröffentlichungen gewidmet haben, war das Konzert im Magazinkeller diesmal nicht ganz ausverkauft, mit 150 Gästen aber gut besucht. Diese sahen ein erfrischendes und gut gelauntes Konzert der Freiburger.

Bekannt wurden Redensart Ende 2015 in Bremen, als sie Tonbandgerät hier auf zwei Konzerten begleiteten und ein Jahr später auf Headliner-Tour zurückkehrten. In der Zeit haben sich die sympathischen Schwaben eine beachtliche und textsichere Fanbasis aufgebaut, denn einige der Besucher im Magazinkeller können am Freitag jede Zeile mitsingen. Das fällt bereits beim ersten Song „Schiff Ahoi“ auf, als das Publikum ohne Aufwärmphase ab dem ersten Ton richtig laut dabei ist. Diese Stimmung zieht sich durch den Abend und unterstützt die angenehme Nähe zwischen Besuchern und Band.

In den letzten Monaten haben Redensart an einem Projekt am Stadttheater Konstanz mitgewirkt, wo sie den kompletten Soundtrack zu einem Stück schreiben durften. Zudem haben sie ein neuen Video zum Song „Lass gut sein“ aufgenommen und die laufende Tour auch unter dieses Motto gestellt. Entsprechend gut kommt der Song auch live an, generell schaffen Redensart es schnell, sich mit dem Publikum zu verbinden und eine freundliche und persönliche Atmosphäre herzustellen. Die Band tritt auf wie die sympathischen Musiker, die man gerne mal für ein Wohnzimmerkonzert mit anschließendem Bierchen bei sich zu Gast hätte.

Über eine Stunde lang spielen Redensart Songs ihres Debütalbums „Ein Blick durch alte Fenster“ und der EP „Am Ende war nicht alles schlecht“. Für das letzte Stück „Dolly“ kommen sie in die Mitte des Publikums und schaffen so einen wunderbaren Abschluss des Abends.

Weniger erwähnenswert dagegen ist die Vorband „The Informal Thief“ aus Wien, die fast schon einschläfernd und arbeitsverweigernd auf der Bühne steht. Klar, die Musik der Österreicher ist sehr ruhig, der Auftritt wirkt aber einfach nur langweilig. Auch mit Ansagen wie „Wegen uns ist ja eh keiner gekommen“ sammeln sie beim Bremer Publikum keine Sympathiepunkte. Dass sich dieses irgendwann lieber unterhält oder sich anderen Dingen widmet, ist sogar die direkteste Kritik.

Fotos: Max Hartmann

 


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