Breminale: Weniger Besucher – Umsatz bricht ein

Breminale-Veranstalter ziehen Bilanz: Schlamm, Wetter und EM machen es dem Kulturfestival schwer - es kommen mit 160.000 Besucher weniger als sonst - so bricht der Umsatz ein und das Geld fehlt

Team Scheisse / Foto: Dirk Jäger

Bremen.  Wetter, Matsch & Fußball – die 35. Ausgabe der Breminale hatte es mit vielen Widerständen zu tun und so wurden nasse Socken zu ständigen Begleitern für all jene, die dem Wetter trotzten und sich ohne Gummistiefel an den Deich wagten. Umso unglücklicher schien es, dass gerade in dieser ersten Juliwoche des Jahres das Wetter so gar nicht mitspielen wollte. Schon in den Wochen vorher war die Wiese am Deich durch Regen und Hochwasser durchweicht. Das hat nach Angaben der Veranstalter den Aufbau erheblich erschwert und führte dazu, dass Fahrzeuge beim Befahren des Geländes teilweise versackten und bereichsweise große Schlammpfützen hinterließen. So war das Gelände schon zu Beginn der Veranstaltung eingeschränkt begehbar und Besucher:innen mussten sich fürs Durchkommen teilweise auf improvisierten Stegen aus Paletten und kurzfristig angeschafften Holz- und Kunststoffplatten bewegen.

Regenschauer und das Hochwasser am zweiten Veranstaltungstag führten dazu, dass sich diese Situation erst zum Wochenende etwas entschärfte, wo der Regen weniger wurde, dafür aber frischer Wind aufkam. Dieser sorgte auch dafür, dass die für Juli schon niedrigen Temperaturen in den Abendstunden nochmal deutlich abkühlten. Wettertechnisch erschwerte Bedingungen für eine Open-Air-Sommer-Veranstaltung und so fiel das Konsumverhalten von Besucher:innen auf dem Gelände im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurückhaltender aus, teilt Jonte von Döllen, künstlerischer Leiter der Breminale, mit. Das Viertelfinale der Fußball-EM am Freitagabend tat neben dem Wetter ebenfalls seinen Teil dazu bei, dass das Gelände sich an einem, in der Regel, umsatzstarken Abend, erst spät füllte und Umsätze dementsprechend gering ausfielen.

Während der letzte Veranstaltungstag noch lief, lässt sich bereits abzeichnen, dass die Summe der Umstände zu Umsatzeinbußen von ca. 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr führte, so von Döllen. Die Gesamtbesucher:innenzahl schätzen die Organisatoren auf etwa 160.000 Menschen an fünf Tagen.

Mit einer Gesamtspendensumme von rund 40.000 Euro (inkl. des Soli-Ticket-VVK) hätten die Menschen in Bremen und umzu gezeigt, was ihnen die Breminale Wert ist und all die Erwartungen übertroffen, so die Veranstalter. „Leider kann diese Summe die Einbußen aus der Gastronomie nur bedingt kompensieren“, so von Döllen.

Ansonsten sprechen die Zahlen eine gewohnte Sprache: Die Sanitäter haben im Vergleich zu letztem Jahr noch weniger zu Einsätze zu verzeichnen und die Polizei vermeldet keine herausragenden Störungen oder Vorfälle. Awareness wurde von Besucher:innen gut angenommen und das System hat gut funktioniert. Lautstärkebeschwerden hielten sich in Grenzen und kamen in erster Linie nicht aus der direkten Nachbarschaft, sondern aus entfernteren Stadtteilen (Schwachhausen, Peterswerder). Fast ausschließlich wurde dabei der weit hörbare Bass kritisiert und weniger der direkte Lärm, der unmittelbar vom Festivalgelände ausgeht. Bereits während des Festivals sei an vielen Anlagen nachgesteuert und Lautstärken reduziert worden. Für die Zukunft seien weitere Maßnahmen geplant.

Nach der Breminale ist vor der Breminale

Die in Mitleidenschaft geratenen Grünflächen werden nach dem Abbau durch die Umweltbetriebe wieder instandgesetzt und sollten sich im Spätsommer wieder regeneriert haben. „Bezüglich der drohenden Unterfinanzierung sind wir mit dem Senator für Kultur zu Nachgesprächen verabredet und haben diesbezüglich bereits positive Signale erhalten“, lassen die Veranstalter wissen. Der Termin für die nächste Breminale ist vorläufig für den 9. bis 13. Juli 2025 angesetzt.

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