Vainstream Rockfest – der Freitag

Während sich einige sicher noch vom Hurricane Festival erholen oder schon für die Breminale vorbereiten, waren wir für euch beim Vainstream im schönen Münster. Hier könnt ihr unsere Eindrücke nachlesen.

Parkway Drive // Foto: Freddy Hellbernd

Münster. Nach erfolgreichem Check-in legte gleich der Opener des Festivals los. Neaera hatten neben ihrem neuen Album „All Is Dust“, auch einen mächtigen Heimvorteil. Songs wie „Armamentarium“ und „Let the tempest come“ gehen auch schon zu so einer frühen Zeit ordentlich aufs Fressbrett. Sänger Benny konnte man immer wieder nur kurz auf der Bühne ausmachen, da er die meiste Zeit, zusammen mit Anwesenden, den für die frühe Uhrzeit ordentlichen Moshpit anfachte. Kurzzeitig wurde von ihm sogar ein Fan auf den Schultern durch den Circlepit getragen, alles, während die Performance weiterlief. Knappe 30 Minuten dauerte das Spektakel an, ein grandioser Start in den Tag.

Nachdem wir ein wenig das Gelände erkundet und uns eine sehr kostspielige „Mantaplatte“ in die Figur geschoben hatten, ging es mit ERRA weiter. Der progressive, leicht Djent-lastige Metalcore der Amerikaner ging leichtverdaulich und schwungvoll ins Ohr. Leider hatten die fünf mit einem matschigen Sound zu kämpfen, sodass die teilweise sehr schnellen und technischen Passagen im Downtuning-Sumpf versanken, schade. Aber das stand einer ansonsten tadellosen Performance nur ein wenig im Weg.

Nach einem wirklich blitzschnellen Übergang auf die zweite Mainstage legten Fit for a King nach. Der moderne Metalcore der Texaner wurde immer wieder von ausgedehnten, cleanen Passagen unterbrochen, was der ganzen Sache eine hohe Abwechslung in dem doch relativ konformen Genre bietet. Auch boten die sehr worshiplastigen Passagen einen hohen Mitsingfaktor, was sich die Anwesenden natürlich nicht nehmen ließen. Getoppt wurde das knapp 40 Minuten lange Set natürlich mit „When everything means nothing“.

Nun wieder schnell rüber auf die andere Seite der Doppelbühne, denn dort stand mit Thy Art is Murder mein erstes Tageshighlight in den Startlöchern – dachte ich. Man mag ja vom ehemaligen Sänger CJ und seinen zweifelhaften Äußerungen halten was man will, unumstritten war aber seine Live-Performance. Diese Fußstapfen kann der neue Sänger Tyler leider absolut nicht füllen. Sehr, sehr schade, da die Truppe schon eine der besten Shows dieses Genres, welche ich miterleben durfte, auf die Bretter gelegt hat. So sind sie leider nur noch im unteren Mittelmaß anzusiedeln. Ich hoffe, dass da in der nächsten Zeit die Luft nach oben ein wenig geschlossen wird.

Also erstmal einen kühlen Gerstensaft geordert und wieder rüber auf die andere Seite, denn es ging gleich mit Bury Tomorrow weiter. Und die sechs Jungs aus England waren sichtlich motiviert. Wie schon in meinem Vorbericht zum Hurricane Festival beschrieben, ist es immer wieder ein Highlight, den Metalcore der Truppe live zu erleben. So sahen das auch die Anwesenden und unzählige Crowdsurfer stürzten sich über die Menge. Natürlich wurde das Set mit dem Abriss-Song „Choke“ beendet. Immer wieder geil.

Nun aber flott durch die Messehallen geflitzt, denn Dying Fetus standen als nächstes auf dem Plan. Ich fand es schon etwas verwunderlich, das eine so im Oldschool-Deathmetal verankerte Band es in das doch sehr moderne Line-Up des Festivals geschafft hat. So war es leider auch sehr mäßig bei den drei Herren aus den USA besucht. Davon ließen sich diejenigen, welche sich vor der Bühne tummelten, aber nicht abschrecken. Ab der ersten Sekunde flogen in den ersten Reihen sämtliche Gliedmaßen durch die Gegend und es gab durchgängig einen Moshpit vor der kleinen Bühne. Das Szenario ist immer wieder etwas lustig anzusehen, da auf der Bühne reiner Standfußball gespielt wird und davor die Hölle ausbricht. Auch hatten die Jungs sichtlich Spaß an der Sache, da sich Sänger John zu einer Ansage hinreißen ließ. Das sieht man auch nicht alle Tage. Das Trio knüppelte sich knapp 45 Minuten mit dem besten Sound des Festivals durch den frühen Abend, sodass ich mich nun mit einem angenehmen Klingeln in den Ohren auf den Weg wieder zurück zur Mainstage machte.

Mein erster Gedanke war, „meine Güte ist das aber jetzt voll hier“ als ich langsam zum Headliner des Abends, Parkway Drive, lief. Und der Gedanke sollte sich als wahr bestätigen. Also rein in die Menge. Gestartet wurde das Set mit „Glitch“, „Prey“ und „The Void“. Mit dieser Combo, begleitet von einer Menge Pyro, konnten die Australier natürlich gleich zünden. Sänger Winston hatte mit jedem neuen Riff die Menge mehr und mehr in der Hand, sodass im vorderen Drittel ein durchgängiger Pit herrschte.  Weiter ging der Ritt über „ViceGrip“, „Bottom Feeder“, bis die ganze Show im Finale mit „Crushed“ und „Wild Eyes“ nach knapp 75 Minuten zu Ende ging. Was für eine Macht Parkway Drive sind, haben sie heute wieder bewiesen und wir konnten uns nun entspannt auf den Weg in unsere Unterkunft machen und eine Mütze Schlaf für den nächsten Tag tanken.

Seht euch hier unsere Festivalbilder des ersten Tages an:

 


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