ANCHORS & HEARTS veröffentlichen ihre “TODESLISTE”

Die Melodic-Hardcore Band aus Bremervörde released am Freitag mit "Deathlist" bereits ihr fünftes Studioalbum. Unsere Redaktion hat das Album mal probegehört.

Anchors&Heatrs
Photo Credit: Gideon Rothmann

Pascal:
Es ist hörbar. Ganz offensichtlich. Eindeutig und deutlich. Also es ist unmissverständlich und nachdrücklich etwas passiert bei Anchors & Hearts. Was damals in Bands wie Tiny-Y-Son und A Chinese Restaurant auf dem Land – ja so richtig auf dem Dorf – entstanden ist, hat sich immer weiter entwickelt. Wäre allerdings auch schlimm wenn nicht – es ist ja das fünfte Album. Klar steckt in den Bandmitgliedern und auch in ihrer Musik ganz offensichtlich noch dieser Vibe aus Gnarrenburg, Bremervörde oder Zeven. Doch was die Herren da mittlerweile über das Label Redfield Records veröffentlichen, hat was von City-Underground-Club, von großen Bühnen und Festivals.
Das jetzige Album ist persönlich statt politisch. Emotional statt sachlich. Natürlich drückt die Musik. Gehört sich ja so. Fette Drums, schnelle Bassläufe und melodische Gitarrenriffs ballern ordentlich. Es muss halt knallen. Die Anlagen und Tontechniker wird es freuen.
Dem ein oder anderen mag das Album vielleicht zu poppig, zu melodisch, zu glatt produziert sein. Und ja: Hier und da könnte das alles etwas schmutziger, etwas rauer und kantiger sein. Etwas weniger professionell. Aber die Band sagt ja selbst, dass sie genau das will: Melodischer Hardcore, poppiger Metal. Und zwar richtig gut aufgenommen und abgemischt. So richtig lässt sich das in keine Schublade stecken. Aber muss es ja auch nicht. Denn das Album ist vielfältig und abwechslungsreich.
Bewertung 7,5/10

 

Freddy:
Das Album startet mit der bereits vorab veröffentlichten Single “Deathlist”. Diese erinnert sehr an den typischen Anchors & Hearts Sound, kraftvoll, melodisch und emotionsgeladen. Als nächster Song ist “Wasted Lives” an der Reihe. Seine Rap-Elemente passen sich sehr gut ein und machen den Song rund. Überraschend ist auch “Never Thought” auf diesem Album, er kam schon Anfang 2023 heraus und ist seitdem mein absoluter Lieblingssong von Anchors & Hearts. Noch älter ist der folgende Song, “The Everlasting”. Er wurde schon 2022 zur Ankündigung der gemeinsamen Tour mit Watch Out Stampede veröffentlicht, welche leider kurzfristig abgesagt werden musste. Mit “999” und “I Will Rise” folgen zwei kurze Songs, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während  es bei “999” sehr hart zur Sache geht, kommt “I Will Rise” komplett mit der Stimme von Sänger Manuel und einem Piano aus. “Rising Tide” beginnt mit schweren Metal-Gitarren, die sich durch den Song ziehen und mit den stampfenden Drums den Kopf nicken lassen. Der Gesang, die Backing Vocals und das Gitarrensolo bringen dann aber doch irgendwie eine poppige Leichtigkeit mit sich. Nun folgt mit “After All” ein krasser Singalong-Song, der sofort im Ohr bleibt und den man am liebsten auf Repeat stellen würde. Bei “Lost Without You” geht es wieder etwas ruhiger zu. Hier kommt mein Pop-Punk-Herz voll auf seine Kosten, während “Fake Friends” wieder an Bands wie Architects erinnert. Das Intro von “Call Me A Mascot” erinnert stark an Fever333, wird dann aber schnell zu modernem Metal mit Pop-Punk-Elementen und weiß zu gefallen.
Fazit: Ein starkes Melodic-Hardcore Album mit einer Prise Metal und einem Schlag Pop-Punk, absolut hörenswert und mit Chancen, in meine Top 10 Alben des Jahres zu gelangen. Einziger Kritikpunkt: Ich weiß, dass die Pre-Release Phasen von Alben sich heutzutage in die Länge ziehen, aber 2 Jahre sind schon extrem lang. Muss der Song dann wirklich noch aufs Album? Ich hätte lieber noch einen unveröffentlichten Song gehört.
Bewertung: 9/10

 

Marius:
Erstaunlich poppig und melodisch kommt das neue Album „Deathlist“ der Bremervörder Melodic-Hardcorer von Anchors & Hearts um die Ecke. Bereits gewohnte Genrestrukturen werden teilweise mit an EDM oder Trap erinnernden Passagen und Skits aufgelockert. Dieses wirkt im ersten Moment etwas strange, funktioniert aber nach mehrmaligem Durchlauf erstaunlich gut. Sehr poppig und zum Mitsingen geschrieben, wird es dann mit der bereits erschienenen Single „After all“. Im Großem und Ganzen würde ich das Album aber mittlerweile eher im Alternative einordnen, da sich die Band meiner Meinung nach eher in Richtung Emil Bulls mit Pop-Punk-Elementen entwickelt hat, als dass sie noch im Hardcore stecken. Nichtsdestotrotz ein sehr solides Album, welches die Entwicklung der Band logisch weiterführt. Mein Highlight ist der Opener und Titelsong „Deathlist“.
Bewertung: 7/10

 

Jendrik:
Anchors & Hearts zeigen auch auf ihrem fünften Album, dass Abwechslung im Melodic-Hardcore funktioniert. Neben dem „typischen“ Anchors & Hearts-Sound (Bsp.: The Everlasting, Deathlist) haben die fünf Herren aus Bremervörde auch Pop-Punkigere Nummern (Bsp.: Never Thought, After All), sowie ruhigere Nummern im Gepäck (Bsp.: Lost Without You). Aber keine Panik: Es gibt zwischendurch auch immer mal wieder aufs Maul (Bsp.: 999, Call Me A Mascot) – und das alles mündet meistens in großen Sing-A-Long Refrains.
Bewertung: 8,5/10

Bestellen könnt ihr das Album hier

Anchors & Hearts – Deathlist

Wer die Jungs aus Bremervörde mit ihrer „Deathlist“ live erleben möchte hat dazu bald die Gelegenheit, in drei Wochen startet ihre Tour im Bremer Tower.
Hier gibt es Tickets

TOURDATES
22.03.2024 – Bremen (Tower)
23.03.2024 – Bochum (Die Trompete)
12.04.2024 – Braunschweig (Eule/XO)
13.04.2024 – Berlin (Badehaus)
18.04.2024 – Nürnberg (Z-Bau, Roter Salon)
19.04.2024 – München (Backstage Club)
20.04.2024 – Frankfurt (Nachtleben)
26.04.2024 – Osnabrück (Westwerk)
27.04.2024 – Düsseldorf (Pitcher)
08.06.2024 – Holtebüttel Rockt
26.07.2024 – Subwood Festival (Wirges)
15.-17.08.2024 – Reload Festival (Sulingen)
06.12.2024 – Hamburg (Logo)

 


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