Itoldyouiwouldeatyou – Oh Dearism, Alcopop! Records, 2018

Zugegeben, das Album von Itoldyouiwouldeatyou aus Süd-London ist ein paar Tage älter, aber das jüngst angekündigte Konzert der Indie-Weser-Reihe, wo die Band am 23. September auftreten wird, ließ mich einmal in die Platte reinhören.

Und dann ist da plötzlich als zweiter Song „Gold Rush“, der erst mal mit irgendwelchen Störgeräuschen anfängt, die eher wie ein Songende klingen, ehe ein kurzer impulsiver Ausbruch folgt, bevor die Strophe anfängt. Soweit so gut, dann aber nach genau 56 Sekunden, da ist er, dieser frühe 2000er Emo-Sound, Gitarrenpickings, kurze Bratzgitarrenriffs und dann der Übergang in den schnellen und lauten Refrain. Ach, herrlich, so vorhersehbar und gleichzeitig so schön wie nach einer langen Reise nach Hause kommen. Im ersten Moment ist das alles zwar bekannt, aber dann ist da doch die wohlige Freude über ein Zuhause. So klingt „Gold Rush“ für mich.

Dabei ist der eigentliche Hit des Albums ja „Young American“ – ein sehnsüchtiger Beginn, verbunden mit dem Wunsch, wie ein Baby nur weinen zu müssen, wenn Hunger oder Müdigkeit verspürt wird, so wie es früher der Fall war. Wieder sind da diese Pickings, leise/laut Parts, weibliche Backroundgesänge und dieser unwiderstehliche Drall, trotz des recht Emostereotypen Textes, unter anderem übers Ritzen und Selbstliebe.

„Almost Zero“ dreht das musikalische Muster etwas um, waren bisher eher leise und dann laute Parts in den Liedern zu hören, so beginnt „Almost Zero“ mit einem lauten Ausbruch und geht dann erst in ein leises Picking über. Ebenso geht „Craiglockhart“ vor, welches gefolgt wird von dem über 8-minütigen „Greek Fire“, welches sich zum Ende in eine Art Jam steigert, ehe „Goodbye to All That“ mit Spoken-Word Einsätzen das neun Song starke Album zum Ende bringt.

Live wird das ganze sicherlich noch eine ganze Nummer energischer vorgetragen werden z.B. hier.

 

 

 


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