Open Letter to Bremen City (über Autotune und Bluetooth)

Nicht nur eine autofreie Innenstadt wäre wünschenswert, sondern auch eine bluetoothboxenfreie Innenstadt!

Bremen. Bluetoothboxen sind ja wohl die neue Plage der Menschheit. Vor allem im Sommer. Kein Ort in der Öffentlichkeit ist davor sicher. Im Vorbeigehen vielleicht noch gerade so zu ertragen, im Stadionbad, am Deich oder in Hauseingängen allerdings unausstehlich. Dabei gilt die Faustformel, je lauter die Musik, desto grenzwertiger der Geschmack des Hörers! Körperbelästigung und Beleidigung des eigenen Geschmacks.

Am wirklich allerschlimmsten sind Autotunetracks, vorgetragen von Machos, die über ihre Muskeln, ihre(!) Bitches und deren Ärsche und Kohle, die sie wahlweise mit eben jenen Frauen, Drogen oder Musik machen (wer`s glaubt). Alles in einem schleppenden, oder darf schon vom schleichenden Tempo gesprochen werden? Wenn die hiesigen Viertel-Cruiser mal so langsam durchs Steintor eiern würde, wie die „Raps“ dieser Vorstadtprolls aus den Boxen schallt, dann hätten wir hier deutlich weniger Sorgen. Es sollte eine gesetzliche Mindestwortzahl für einen Song geben. Wpm = Words per Minutes!

Wenn die Musik wenigstens im Entferntesten annehmbar wäre. (Ja, ja, ich weiß, über Geschmack lässt sich streiten – ist richtig, bis zu einem gewissen Grad, aber manche Sachen disqualifizieren sich einfach von Anfang an selbst.)

Gerade läuft hier „to the 5 Boroughs” von den Beastie Boys – da stimmt ja einfach mal (fast) alles, Beats, Samples, Flow, Texte sowieso und Wpm auch. Das Leben kann so gut sein. Ohne Arschlöcher, die uns an ihrem Scheißleben teilhaben lassen wollen! Ansonsten gibt es ja noch Kopfhörer.

 


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