Not On Tour! Heute mit Grillmaster Flash

Musiker*innen haben aufgrund des Verbotes von Großveranstaltungen buchstäblich keine Bühne. Hier schreiben sie, wie sie damit umgehen. Heute berichtet der Bremer Grillmaster Flash, von seiner Tour mit Thees Uhlmann, Anträgen und der Arbeit an seinem neuen Album. Neue Musik gibt es obendrein jetzt schon.

Not on tour - @pfa

Irgendwie hatte ich dann schon wieder mal etwas mehr Glück, als manch Andere*r: Als im März alle öffentlichen Veranstaltungen untersagt werden mussten, war ich gerade vom zweiten Teil der Tour mit Thees Uhlmann & Band wieder zurückgekehrt, die uns auch für zwei Konzerte in die Schweiz führte. Dort war Corona bereits größeres Thema, einen Tag vor unserer Einreise wurden Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen abgesagt (so groß waren Thees‘ Konzerte dort aber nicht).

Einen Tag nachdem wir ausreisten, war auch alles andere passé. Im März und April hätte es für mich nur 3 weitere Konzerte als Support für größere Bands gegeben, die ausfielen und so kam ich verfrüht zum ohnehin geplanten Start zur Arbeit an meinem nächsten Album. Mir kam manches, trotz der Sorge durch Corona, durchaus auch entgegen.

Ich war bis Anfang März die letzten 1,5 Jahre so viel auf Tour und beschäftigt gewesen, dass mir ein Rückzug eigentlich gut in den Kram passte. Ein bisschen stressig wurde es dann aber trotzdem: Da ich wusste, wie viel Geld ich durch ausbleibende Gagen verlieren würde und außerdem bis auf unbestimmte Zeit nicht in meinem Minijob in der Kneipe arbeiten können würde, beschloss ich, die staatlichen Hilfen von Bund und Land Bremen zu beantragen. Trotz meiner ausgewachsenen Rechenschwäche erkannte ich schnell: Ohne diese Hilfen wird’s eng. Aber sorgt euch nicht, es hat ja geklappt. Für mich ist die ganze Situation, zumindest aus wirtschaftlicher Sicht, auch nicht so besonders neu. Ich lebe unter oder am Existenzminimum schon seit knapp 2 Jahren, je nach Lage. Ich sehe, dass es viele Menschen auf der Welt gibt, die zur Zeit mit viel schwierigeren, teilweise lebensbedrohlichen Umständen umgehen müssen.

Zum Glück habe ich zum Anfang des Jahres ein erfolgreiches Crowdfunding zur Produktion meines neuen Albums abgeschlossen. Es haben, sehr dankenswerter Weise, so viele Leute so viel Geld zusammengesammelt, dass die Corona-Krise mir nun dennoch nicht dabei im Weg steht, an diesem Album zu arbeiten. Und das tue ich halt zur Zeit, Songs schreiben, Demos aufnehmen, probieren, ob es passt. Es ist diese Art Arbeit, die mir am meisten Spaß macht, wenn es an ein neues großes Projekt geht. Es ist alles noch so schön offen und beweglich. Kreativität ist erhellend und wenn die Muse dich Küssen will, darfst du nicht zurückziehen, sondern solltest mit ihr rummachen!

In diesem Sinne,
Euer Grilli.

PS: Ich hab übrigens grade einen ganz neuen Song veröffentlicht. Einfach mal so. Finde ich auch cool. Hört ihn euch an, oder noch besser: KAUFT IHN, meine Plattenfirma und ich freuen uns!

Und zwar hier!

Oder gleich hier:

 


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