„Es gibt keinen Plan B!“

Lenna gestalten sich aktuell mit einem Crowdfunding-Projekt ihren eigenen Proberaum. Wir haben mit ihnen über die spannende Idee gesprochen.

Foto: Stefan Gerding

Bremen. Lenna arbeiten motiviert und ambitioniert an ihrer Musik und dem Ziel, irgendwann auf den großen Bühnen zu stehen. Um dafür perfekte Grundlagen zu schaffen, möchten die Bremer Newcomer aktuell ihren eigenen Proberaum bauen, der für sie Basis und Entwicklungsort sein soll. Wir haben die Band getroffen und mit ihnen über das Projekt geschnackt.

Wie ist die Idee entstanden, euren eigenen Proberaum zu bauen?

Tammo: Es hat sich eher aus der Not heraus entwickelt. Wir haben lange gesucht und uns überlegt, wo geeignete Räume für uns sein könnten. Es ist am Ende an der Miete gescheitert, da wir alleine nicht so viel aufbringen können und uns den Raum auch nicht teilen möchten. Die Idee, einen eigenen Raum zu bauen ist aus einer Laune heraus entstanden, mit der Zeit hat es sich zu einem ernsthaften Gedanken entwickelt. Dann haben wir uns natürlich überlegt, wie das als Studenten und Schüler überhaupt zu schaffen ist.

So seid ihr dann zum Crowdfunding gekommen?

Fynn: Genau, wir haben bei anderen Bands mitbekommen, dass sie es so machen und probieren es nun selber aus. Bisher läuft es gut, wir müssen jetzt nur dranbleiben.

Ihr habt für den zukünftigen Raum schon einiges angepackt, wie weit seid ihr im Baufortschritt?

Juri: Zwei Wände haben wir schon herausgerissen.

Fynn: Wir haben aus drei Räumen einen gemacht und jetzt alle störenden Wände raus und den Bauschutt entsorgt. Der nächste Schritt ist jetzt, den Boden anzugleichen. Die bisherigen drei Räume hatten unterschiedliche Höhen und wir bringen alles auf eine Ebene.

Wie soll sich den Raum von eurem bisherigen Proberaum unterscheiden?

Tammo: Bestenfalls sollte er sich in der Größe unterscheiden. Hinterher haben wir fast dreimal so viel Platz wie bisher.

Fynn: Insgesamt können wir dann auf 25 m² proben.

Florian: Das ist schon echt gut für eine Band. Dann können wir für Gigs proben und uns bühnenmäßig aufstellen. Außerdem können wir unsere Sachen so stehen lassen, wir können unsere Instrumente mikrofonieren und immer wieder Demos aufnehmen für verschiedene Zwecke. Das geht einfach viel besser, wenn in diesem Raum nichts außer die eigenen Bandsachen sind.

Fynn: Wichtig ist natürlich auch, dass wir dort Tag und Nacht rein können und nicht unsere festen Zeiten haben. Wir können spontan entscheiden, wann und wie lange wir proben und arbeiten möchten.

Warum sollte jemand, der euch vielleicht schon besser oder auch nur flüchtig oder gar nicht kennt, dieses Projekt unterstützen?

Tammo: Zunächst können wir als Band sagen, dass es für uns ein unglaublich wichtiger Schritt ist. Wir hätten damit die Basis, die fürs Musikmachen essenziell ist. Die Leute, die unsere Musik schon kennen oder vielleicht erst noch kennenlernen, können uns insofern unterstützen, dass sie uns bei diesem Projekt helfen und damit sichergehen, dass wir in den nächsten Jahren immer wieder neues Zeug rausbringen werden. Im Idealfall bekommt man, wenn man unsere Musik mag, dafür noch mehr Musik von uns. Wir können in dem, was wir tun noch besser werden und es noch viel häufiger tun. Zusätzlich gibt es die verschiedenen Dankeschöns auf der Crowdfunding-Seite, die wir uns überlegt haben.

Habt ihr einen Plan B, falls ihr die benötigten 5.000€ bis Ende April nicht zusammenbekommen solltet?

Fynn: Nein! Wir glauben an die Leute und daran, dass es funktioniert. Deswegen haben wir auch schon mit dem Bau angefangen. Sonst hätten wir erst Ende April beginnen können. Wir haben schon so viele gute Sachen gehört und glauben einfach an die Unterstützung von unseren Fans und von Leuten, die uns noch nicht kennen und über die Crowdfunding-Aktion kennenlernen.

Am 30. April spielt ihr auf dem Domshof bei „Vielfalt Rockt!“. Da werden viele Bremer sein, die euch zum ersten Mal seit der Breminale im letzten Jahr sehen. Worauf können die sich freuen?

Alenna: Vor allem auf neue Songs, wenn man uns schon gesehen hat. Vielleicht werden wir auch ein bisschen anders klingen. Nicht grundsätzlich anders, aber mit einigen Besonderheiten dabei. Um das zu bemerken, muss man sich aber schon recht gut in unserer Musik auskennen. Auf den Abend freuen wir uns schon total, wir waren selber mehrfach als Besucher da. Es ist eine tolle Location mit gutem Motto und einer super Message, die sehr wichtig ist. Wir haben tierisch Bock, zumal es der erste Open Air-Gig für uns in diesem Jahr ist.

Vier Wochen später spielt ihr in Lettland, wie ist das entstanden?

Juri: Die Gemeinde Stuhr, unsere ursprüngliche Heimat, hat uns ausgewählt, in diesem Jahr in den Partnerstädten Auftritte zu spielen. Das ist jetzt zunächst der Auftritt auf dem Stadtfest von Sigulda in Lettland, dazu kommen noch ein paar Tage in Frankreich. Wir sind Teil einer Delegation, die im Austausch die Partnerstädte besucht.

Denkt ihr schon an einen Nachfolger der letzten EP „Alles Geht“, die im September veröffentlicht wurde?

Tammo: Es ist vage! Wir sind gerade im Hintergrund neben den ganzen Auftritten und dem Crowdfunding-Bauprojekt auf der Suche nach ein paar Leuten, die mit uns zusammenarbeiten wollen. Es ist unser Wunsch, spätestens Ende des Jahres wieder etwas auf den Markt zu schmeißen. Wie viele Songs es sein werden, lässt sich jetzt noch überhaupt nicht sagen. Sicher wird ein Musikvideo kommen, alles andere hängt davon ab, wie schnell und fleißig wir sind. Aber es sollte drin sein, dass die Leute im Herbst einige Songs auf die Ohren bekommen.

Hier könnt ihr Lenna bei ihrem Projekt unterstützen!

 


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