Technische Probleme stören Konzerterlebnis

Trotz Schwierigkeiten spielen die Beatsteaks ein langes und intensives Konzert, bei dem ihnen der Spaß auf der Bühne anzusehen ist.

Beatsteaks feat. Jan Windmeier, Foto: jk

Bremen. Diesen Tourauftakt werden die Beatsteaks und die 2.800 Besucher im ausverkauften Pier 2 aus verschiedenen Gründen nicht so schnell vergessen. Hochmotiviert und mit großer Spielfreude stehen die Berliner ganze zweieinhalb Stunden auf der Bühne, werden jedoch von Soundproblemen eingeschränkt.

Langsam zieht sich der riesige Vorhang nach oben, als das gut zehnminütige DJ-Intro beginnt und die Beatsteaks kurz vor ihrem Auftakt der „Yours“-Hallentour 2018 stehen. Mit dem gleichnamigen Song begrüßen die Berliner ihre zahlreichen Bremer Fans, die das Konzert innerhalb kurzer Zeit ausverkauft haben. Sie haben viel Personal mitgebracht, insgesamt stehen bis zu acht Musiker voller Motivation auf der Bühne. Schon im zweiten Song „Hello Joe“ gibt es ein Trompeten-Solo, das von den Fans gefeiert wird.

Beim folgenden „Frieda und die Bomben“ singt Turbostaat-Frontmann Jan Windmeier den gesamten Text, die befreundete Punkband aus Flensburg spielte vorab ein gut platziertes, mit 30 Minuten viel zu kurzes Power-Best-Of-Set und war wohl die beste Einstimmung, die man sich als Fan von handgemachter Musik mit Kanten an einem solchen Abend wünschen kann. Nach dem Song ertönen „Beatsteaks, Beatsteaks“-Sprechchöre, die Besuchern feiern wild, bilden Moshpits, trinken Bier. Alle Ränge stehen längst, sind versunken in der Musik. „Ab jetzt gibt es keine Setliste, wir spielen auf Zuruf und wenn ihr wollt, drei Stunden lang“, verkündet Sänger und Gitarrist Arnim Teutoburg-Weiß.

Beim achten Song „Milk & Honey“ wird die Band jedoch von technischen Problemen gestoppt. Immer wieder übersteuert der Bass komplett und pocht wahnsinnig laut. Die Band zeigt sich professionell, ein Konzertabbruch kommt für sie nicht infrage. Von der Technik lassen sich die Beatsteaks nicht zurückwerfen. Die Besucher nehmen es geteilt auf. Einige sind unbeeindruckt und haben trotzdem viel Spaß, manche verlassen die Show jedoch vorzeitig, denn die Probleme sind trotz kurzer Pause bis zum Ende des Abends nicht vollständig in den Griff zu bekommen. Durch den zurückgefahrenen Sound, ist ab dieser Stelle im hinteren Teil der Halle streckenweise nur noch wenig zu verstehen.

Wie rettet man so einen Abend? Die Beatsteaks haben eine klare Antwort: Mit Energie und Motivation. Mit Aktionen wie einem Lauf durch das Publikum zur Theke und einem abwechslungsreichen Set mit Songs von allen acht Alben. Vom 1997er-Mini-Track „Barfrau“ bis zu den Hits wie „Let Me In“, „Hand in Hand“ und „Gentleman Of The Year“. Es dauert einen Moment, bis die Besucher vorne in der Halle wieder in Fahrt kommen. Nach einiger Zeit bilden sich wieder riesige Moshpits und es wird wild gefeiert. Bei „Shut Up, Stand Up“ holen die Beatsteaks einen Fan auf die Bühne, der den Refrain singen und sich per Sprung in die Masse verabschieden darf. Nach fast zweieinhalb Stunden und über 30 Songs erklingt „I Don’t Care as Long as You Sing“, bevor die Band sich mit dem Beastie Boys-Cover „Sabotage“ verabschiedet und eine insgesamt stark gespaltene Stimmung zurückbleibt.

 

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