Monkey Fist – „Infinite Monkey“ (Rezension)

Mit dem Debütalbum von Monkey Fist erwartet uns eine Dreiviertelstunde kompromissloses Geballer auf hohem Niveau - feinster Stoner Rock aus Bremen.

Im Voraus: Sorry. Aber irgendwann überkommt es vielleicht jeden Schreiber mal, dass er sich zu den affigsten Wortspielen verleiten lässt. Leider hat es in diesem Fall die Band Monkey Fist und ihr Debüt „Infinite Monkey“ erwischt. Also CD einschmeißen, Augen und Mund schließen, Ohren aber auf:

Betritt ein Affe den Raum. Blickt sich kurz um, latscht dann schnurstracks auf den Tisch zu. Steigt auf die Platte, tritt Gläser beiseite und hebt breitbeinig die Faust zu Decke. Schon ist das „Monkey Fuckfest“ eröffnet. Was folgt, ist ein Gewitter.

Klotzend statt kleckernd präsentiert sich das Bremer Urschrei-Kollektiv Monkey Fist auf ihrem Stoner-Debüt: Sänger Jan nutzt alle Reserven und macht die makellose Figur eines gestandenen Frontgorillas, der dir wild um sich beißend das Trommelfell über die Ohren zieht. Lyrisch geht’s um satanische Kreaturen, starke Frauen und innere Abgründe – eben, was epischen Rock’n’Roll in den vergangenen Jahrzenten schon immer beschäftigt hat. Gitarrist Willem entlaust seinen Mühlen den allerfettesten Stadionsound und sorgt für ein spannendes Frequenzspektrum an der Riff-Front. Das Schlagzeug hat noch der ehemalige Drummer Henning eingepeitscht, er kittet die komplexen Kompositionen souverän zusammen und bildet mit Bassist Matthias ein tightes Fundament.

Im satten 4-5 Minuten-Bereich pendeln sich die Songs ein, gönnen sich so genug Zeit für all die räudigen Riffs, richtig ausufernd wird’s nur im Schlussakt mit „Things I own“, der über 11 Minuten und 11 Sekunden aber die Spannung aufrecht hält.

Acht Songs und kaum 45 Minuten später ist der Spuk vorbei. Wem jetzt noch das Fell juckt, dem ist nicht zu helfen. Der gesamte Raum riecht nach Affenstall. Der Geruch geht so bald nicht weg. Dieser Affe bleibt.

„Infinite Monkey“ von Monkey Fist erscheint am 06. November und kann auf clabasster-records.de vorbestellt werden. Am 11. November findet außerdem eine Record Release Party in der Zollkantine Bremen statt. 


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