Eine Tonne Liebe für die Editors

Letzten Freitag waren die Briten zusammen mit der isländischen Band Vök im Pier2 zu Gast.

Editors (c) Jörg Kröger

Bremen. Eine steife Brise fegt um das Pier2. Vor dem Gebäude sehen die Bremer Fans zu schnell ins Innere zu gelangen. Innen bietet sich dem Besucher dann ein angenehmes Bild. Der Oberrang ist geöffnet, doch sind nur die Stehplätze verfügbar. Auch in der Halle selbst ist ein Durchkommen gut möglich. Schnell merkt man, das Pier2 ist nicht ausverkauft, dennoch sind einige Editors Fans angereist, um die Band erneut live in Bremen zu erleben. Auch Teenager sucht man vergebens, spricht die Band doch eher Fans jenseits der 25 an, was nicht zuletzt daran liegt, dass sie bereits einige Jahre und Alben auf dem musikalischen Buckel haben. Somit wird man im späteren Verlauf des Abends auch nur selten Handys an ausgestreckten Armen beobachten. Die Fans sind gekommen, um mit der Band zu feiern.

Doch bevor die Editors die Bühne betreten, darf ihr Support Vök eine knappe halbe Stunde supporten. Vök sind gern gesehene Gäste in Bremen. Im vergangenen Jahr traten sie bereits auf der Breminale auf. Dieses Jahr im März folgte dann die Solo-Show im Tower Musikclub. Der Sound der Isländer ist sphärisch, geprägt von 80er Jahre Synthesizer und der Singstimme von Sängerin Margrét Rán Magnúsdóttir, die mal mädchenhaft in Mikrofon haucht, mal klar die Stimme erhebt. Eine gute Mischung, die auch bei den Bremer Fans gut ankommt und die nötige Aufmerksamkeit bekommt.

Um ziemlich genau 21 Uhr verdunkelt sich der Saal und die Editors betreten die Bühne, allen voran Sänger Tom Smith. Es wird eine 90minütige vollgepackte Show mit 15minütiger Zugabe. Auch, wenn das Publikum ein paar Songs braucht, um warm zu werden, platzt bei „An End Has An Start“ der Knoten und es wird ausgelassen getanzt und gesprungen. Es macht Spaß selbst als Fan die anderen so begeistert zu sehen. Außer einem schön-gebrochenen „Dankeschön“ von Sänger Smith kommt allerdings wenig Interaktion von der Bühne, die Energie wird dafür mehr in die Performance der Songs gelegt. Mal am Keyboard, mal mit zusätzlicher Gitarre – Tom Smith fühlt die Songs und so kommt es auch mal vor, dass sein Ausdruck mehr einem akrobatischen Kunststück als einer Musikperformance ähnelt. Doch nichts desto trotz können die Editors das Bremer Publikum begeistern und ihr Herz erobern. Bei einer besonders langen instrumentalen Verlängerung des Songs „Violence“ dreht das Publikum nochmal voll auf. Nach insgesamt vier Zugaben und einer knappen Verabschiedung ist das Konzert gegen 22:45 Uhr zu Ende.

Die Bilder von Freitag gibt es hier.

Setlist:

  1. The Boxer
  2. Sugar
  3. Hallelujah (So Low)
  4. All Sparks
  5. An End Has An Start
  6. Someone Says
  7. Darkness At The Door
  8. Open Your Arms
  9. Violence
  10. No Harm
  11. Bullets
  12. A Ton Of Love
  13. Formaldehyde
  14. Nothingness
  15. Ocean Of Night
  16. Blood
  17. Papillon
  18. Magazine

Zugabe:

  1. Cold
  2. The Racing Rats
  3. Munich
  4. Smokers

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