Der doppelte Faber

Im ausverkauften Schlachthof sind am Mittwoch Faber und Panda Lux aus der Schweiz aufgetreten.

Faber

Bremen. Ganz ruhig geht es los. Nur mit Akustik-Gitarre steht Faber im seit Wochen ausverkauften Schlachthof auf der Bühne. Umringt von unzähligen Besuchern stimmt er solo den neuen Song „Volksmund“ an, mit „Widerstand“ geht es leise weiter. Als schließlich seine vierköpfige Band die Bühne betritt, kommt Stimmung in die Kesselhalle. Die schnellen Stücke „Nichts“ und „Bratislava“ gehen in die Beine.

Das Konzert ist im weiteren Verlauf des Abends eher geprägt von den stillen Stücken, einige neue Songs werden präsentiert, die überwiegend von akustischen Gitarrenklängen dominiert werden. Dank der eingespielten und musikalisch erstklassigen Bands wird das Klangbild auch von Cello und Posaune, Piano und auch mal einem Saxophonsolo bereichert. In einer fast halbstündigen ruhigen Phase in der Mitte des Sets werden zwischen den Songs ausgiebige instrumentale Phasen eingebaut. Zwischendurch hat das Konzert dabei seine Längen – und richtig Stimmung kommt auch erst später auf.

Nämlich als bei „Es wird ganz groß“, „Wem du’s heute kannst besorgen“ oder „Alles Gute“ Faber und seine Band ihre ganze Leidenschaft in die Musik werfen oder wenn der Körper des Schweizers zittert beim stimmgewaltigen „Brüstebeinearschgesicht“. Es sind dynamische, kraftvolle und fesselnde Momente, die das Konzert nur zum Teil ausmachen, aber umso mehr in Erinnerung bleiben.

Wie auch das, was sich zu Beginn der fast 45-minütigen Zugabe abspielt. Eine junge Frau namens Zoey läuft auf die Bühne und hat den großen Wunsch, solo mit Faber „Wer nicht schwimmen kann, der taucht“ zu singen. Der 25-jährige lässt sich darauf ein und Zoey erntet für ihre starke Stimme mehrfach Szenenapplaus. Die Gunst der Stunde und der offenen Bühne nutzen spontan auch Tristan Stadtler und Mathis Schröder, die das Konzert von ganz vorne verfolgt haben und als Duo „Raum27“ gemeinsam Musik machen. Die beiden Schüler tragen einen eigenen Song vor, während Faber sich ins Publikum zu den Besuchern gesellt. Ab der zweiten Strophe werden sie sogar von der kompletten Band begleitet.

Insgesamt werden fast zehn Songs in der Zugabe gespielt, neue Stücke nur mit Akustik-Gitarre und Publikumslieblinge wie „Tausendfrankenlang“ im dichten Nebel mit buntem Discolicht. Eine Mischung, die sinnbildlich für den Abend ist. Faber zeigt im Schlachthof zwei Gesichter und zwei Facetten seines Schaffens – die des Solokünstlers und die des Sängers, der von seiner großartigen Band zu stimmlichen Höchstleistungen getrieben wird.

Schaut euch hier unsere Bilderserie zum Konzert an.

Hier könnt ihr unser Interview mit Faber lesen.


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