Breminale 2017 – Wir stellen vor! Heute: Kili Wonder

Vom 05. Juli bis 09. Juli findet wieder die Breminale auf dem Osterdeich statt. Wir stellen einige Künstler vor. Den Beginn macht der Bremer Kili Wonder.

Bremen. Der Bremer Rapper Kili Wonder wird in diesem Jahr auf der Breminale sein erstes Solo-Konzert nach langer Zeit spielen. Einigen Besuchern könnte er bekannt vorkommen, da er im letzten Jahr Faakmarwin als Feature-Gast bei deren Auftritt im Deichgraf unterstützt hat. Die selbstproduzierten Beats von Kili Wonder unterstreichen seine melancholische, aber dennoch dynamische Art. Sein erstes Musikvideo zur Single „Nimmerland“ sorgte für Aufmerksamkeit über die Stadtgrenzen hinweg, bald soll neues Material folgen. Damit ist er auf dem besten Weg, sich in die Emotionszentralen der Zuschauer zu rappen.

Wie beschreibst du selber deine Musik?

Ich habe inzwischen das Gefühl, dass meine wichtigste Entscheidung war, nur noch Musik für eine Person zu machen. Als ich meine zweite Single „Silvester“ geschrieben habe, habe ich das für eine einzige Frau getan. Ich hatte damals nicht einmal die Idee, dass noch irgendwer anders diesen Song hören könnte. Ich glaube, man gibt sich so einfach viel mehr Mühe. Gleichzeitig zeigt das hoffentlich auch wie emotional und nah meine Lieder sind. Letztendlich war auch das die Musik wegen der ich gesigned wurde, deshalb verfolge ich diesen Gedanken weiter. Ansonsten gibt es einige immer wiederkehrende Aspekte wie zum Beispiel meine Fluchtgedanken. Ich schätze ich bin einfach einer dieser Menschen die nie darüber hinweggekommen sind, dass es auf dieser Welt keine fliegenden Elefanten gibt.

Letztes Jahr warst du bereits als Feature-Gast von Faakmarwin auf der Bühne. Welche Erinnerungen hast du an den Auftritt?

Wenn ich heute daran denke, muss ich einfach nur Lachen. Wir haben uns alle super verstanden und hatten viel Spaß zusammen. Ich habe mich natürlich geehrt gefühlt, als Künstler mit nur einem veröffentlichten Song vor so vielen Menschen auftreten zu dürfen und war dementsprechend etwas aufgeregt. Auf der anderen Seite war ich aber auch so motiviert, dass im Grunde nichts schiefgehen konnte. Ich glaube, schöner kann ein erstes Mal auf der Bühne einfach nicht sein. Außerdem war es eine gute Übung für unsere eigene Liveshow. Das Wichtigste sind für mich aber die daraus entstandenen Freundschaften. Jannik, der Drummer von Faakmarwin, ist so zum Beispiel auch Teil meiner Live-Band geworden.

Welche musikalischen Vorbilder haben dich geprägt?

Hierzu muss man eigentlich zunächst wissen, dass ich jemand bin, dem Vorbilder generell sehr wichtig sind. Ich versuche so viel ich kann zu lernen und dazu gehört auch, dass man sich seine Vorbilder bewusst auswählt. Über die Jahre hat sich so allerdings eine ganze Reihe von Musikern angesammelt. Zu „Nimmerland“ hat mich beispielsweise viel Michael Jackson inspiriert, der sich versucht hat, mit seiner Ranch eine kleine eigene Welt zu bauen in der zum Beispiel keine Nachrichten erlaubt sind. Heute hieße das wahrscheinlich Social-Media-Verbot. Bei meiner zweiten Single „Silvester“ waren Frank Ocean, alte Songs von Ed Sheeran aber auch Kendrick Lamar und Twenty-One Pilots wichtige Einflüsse. Das sind aber wirklich nur ein paar die mir spontan in den Sinn kommen, die komplette Liste ist unendlich lang!

Was sind deine nächsten Projekte?

Nach der ersten Präsentation unserer Liveshow auf der Breminale geht es direkt an die Veröffentlichung der zweiten Single. Wir haben das Gefühl, dass die Leute nach meiner ersten Single „Nimmerland“ hohe Erwartungen an alles Weitere haben. Wir wollen niemanden enttäuschen, deshalb haben wir in den letzten Monaten viel Arbeit in den Song und das Musikvideo gesteckt. Anschließend geht es direkt weiter mit dem Release meiner Debüt-EP. Außerdem haben wir parallel eine Reihe von relativ aufwändigen Videoblogs gedreht. Diese Blogs haben den Sinn mich den Leuten weiter vorzustellen, Geschichten und musikalische Schlüsselszenen aus meinem Leben zu erzählen und natürlich zu unterhalten. Weiter haben wir uns aber natürlich eine ganze Reihe von Highlights ausgedacht die wir innerhalb der Promophase für die EP veröffentlichen.

Du kennst die Breminale einige Jahre als Besucher, versuche mal, sie in drei Worten zu beschreiben.

Freunde, Bier und Kultur sind wahrscheinlich die Elemente welche die Breminale in den letzten Jahren für mich am meisten geprägt haben. Ich schätze mal viel mehr braucht man nicht, um eine gute Zeit zu erleben.

Welche Plätze, Kneipen und Clubs magst du besonders in Bremen?

Ich schätze das meiste meiner Musik ist in irgendwelchen Straßenbahnen entstanden, von daher müsste ich hier eigentlich ein Shoutout an die Linien 1, 3 und 6 geben. Die meisten Pläne sind im Viertel im Chinchilla und Heartbreak entstanden und die schlimmsten Abstürze hatte ich im Tower und im Modernes in der Neustadt. Meine Lieblingsorte liegen generell aber alle an der Weser. Eine Stadt am Wasser ist für mich immer noch etwas Besonderes, die Weser hat einfach eine beruhigende Wirkung.

Kili Wonder spielt am Donnerstag, den 06. Juli auf den Dreimeterbrettern.

 


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