Alben des Jahres 2017 – Maxs TOP 10

2017 brachte schon einige Werke namenhafter Künstler hervor. Arcade Fire, Foo Fighters, Kasabian, Kendrick Lamar, Liam UND Noel Gallagher, The National und und und. Aber hängen geblieben sind für mich in diesem Musikjahr viel eher großartige Debutalben von Festivalentdeckungen des Vorjahres. 

Meine Spotify Wrapped Statistik erklärt Modern Rock zu meinem Lieblingsgenre, was bei 4465 verschiedenen gestreamten Songs von 1128 Künstlern aus 53 Genres wohl nur stark vereinfacht abbildet. Addiert man den Offline-Musikkonsum hinzu, ergibt sich für mich ein sehr buntes Musikrepertoire – von deutschsprachigem Glamour-Pop bis Old-School Hip Hop mit Souleinfluss.

Die Liste meiner Albumlieblinge des Jahres fiel beim ersten Niederschreiben dementsprechend lang aus, eine wertende Rangfolge erscheint mir unsinnig. Alex Cameron, Manchester Orchestra, Sampha, Van Holzen & WOMAN verpassen knapp meine TOP 10, die nun chronologisch nach Erscheinungsdatum aufgelistet folgt (Reinhörtipps inkl.):

 

Bonobo – Migration (13. Januar)

Bonobo gehört mit seinem Sechstwerk sicher nicht zu den benannten Newcomern aus 2017. Aber er  begeistert ähnlich mit einem unerwartet facettenreichen Album; Ambient-Downtempo-Elektronica mit vielen Gastmusikern. Die Deutschland-Hallen(!)tour war restlos ausverkauft. Chapeu! Defintiv mein Album für lange, ruhige Nächte.

 

Loyle Carner – Yesterday’s Gone (20. Januar)

MS Dockville 2016 habe ich durch Empfehlung eines Freundes die 30 Minuten Show von Loyle Carner fotografiert. Viel ist im Ohr geblieben, so war ich super heiß auf das Debutalbum. Sanfte Jazz & Soul Beats, Old-School Samples – Ben Coyle-Larner ist derzeit sicher das spannendste, neue britische Hip-Hop Talent.

 

„‚Cause the best don’t change, clinging to that whole one
My mother said, „There’s no love until you show some“
So I showed love and got nothing, now there’s no-one
You wonder why I couldn’t keep in tow, son?“

 

 

 

Bilderbuch – Magic Life (17. Februar)

Oh, war die Spannung groß. Wie würden die Boys nur den „Schick Schock“ – Glamour fortsetzen? „Magic Life“ ist smoother, melodischer, erotischer. Inhaltlich deutlich weiter down-to-earth im Digitalwahnsinn der Gegenwart. Balladen zum Träumen und Funk für den Tanz im Spotlight. Am 30. April 2018 übrigens im Schlachthof Bremen – gönnt Euch Karten zur Party des Jahres. Liebe, Liebe, Liebe.

 

„Wir waren die Nächte ewig auf
Vom Coca e Coca e Coca Cola
Du, Ich und dein Motorola
Brrrr
Akku vorbei“

 

 

 

 

Nick Murphy – Missing Link (10. März)

Unter seinem bürgerlichen Namen Nick Murphy veröffentlicht er erst seit Februar 2017 Musik. Für viele hat sich bis heute nicht rumgesprochen, das Nick ursprünglich unter dem Künstlernamen „Chet Faker“ die Clubs und Bühnen der Welt bespielte. Die erste neue Hörprobe von Murpyh gab es auf Bonobo’s „Migration“. Streng genommen ist „Missing Link“ bisher nur eine EP, allerdings sind bereits drei weitere Singles veröffentlicht, die hoffentlich auf mehr Material im neuen Jahr hindeuten. Das Ganze bleibt wie gewohnt ein Mix aus Soul und Elektronica, vielleicht etwas düsterer und weniger verliebt als zuvor. Spannend hoch zehn!

 

„Trynna keep a settled distance
Everybody wants a reason to avoid there own condition
It’s like honesty is precious
And we fake the way we listen“

 

 

 

 

Spoon – Hot Thoughts (10. März)

24 Jahre Bandgeschichte, neun Studioalben. Spoon war für mich schon immer irgendwie ein Begriff, aber nie so richtig interessant. Durch die Festivalankündigung zum Maifeld Derby 2017 dann wieder für mich im Fokus. HOT THOUGHTS, was ein Hit. Tanzbarer und träumerischer Indie-Pop-Funk, der sich durch’s ganze Album zieht. Was ein Mist, dass ich doch nicht beim Maifeld war!

 

„Hot thoughts all in your mind all of the time
I’ll hold it to my rhyme
Make if you mind, yeah
You know, I think I, I think all your love is a lie“

 

 

 

 

HVOB ft. Winston Marshall – Silk (24. März)

Wovon sich The XX mehr und mehr entfernen, perfektionieren HVOB (Her Voice Over Boys) mit ihrem dritten Album: Düstere,minimalistische und dennoch gewaltige Elektrobeats. Anna Müllers Stimme wird ergänzt durch die des Mumford & Sons Banjonisten Winston Marshall – eine misslungene Kommunikation zweier Pole.

 

„Cause I hear the cracking of your heart
And so shall it tear to the worst that you fear
But don’t turn around if you think that I’m here“

 

 

 

 

Lea Porcelain – Hymns to the Night (16. Juni)

Entdeckt habe ich das in Berlin ansässige Duo erst auf dem Appletree Garden 2017. Ihr düstere Synthesizer-Post-Punk hat mich abgeholt. Gesang und Melodien verlieren sich fast in der hallig-räumlichen Soundwolke. „Hymns to the Night“ ist ein melancholisch-träumerisches Album für die Nacht. Zum Ver- und Entlieben.

 

„So I’m catching on that midnight train, cause leaving never caused such pain.“

 

 

 

Royal Blood – How Did We Get So Dark? (16. Juni)

Die Lässigkeit in zwei Personen aka Royal Blood. Im Zweitwerk nicht mehr ganz so reduziert im Songwriting und dennoch volles Mett auf den Punkt. „How Did We Get So Dark“ fehlt der Überraschungsmoment, den der Sound-Minimalismus des Debuts mit sich brachte. Aber ich freu mich über die strikte Fortsetzung der Sexyness. Make-Up braucht das Duo nicht.

 

„How did something so sweet tear us apart?
On a sinking ship with a heavy heart
How did we get so dark?“

 

 

 

 

Jordan Rakei – Wallflower (22. September)

Jordan Rakei entdeckte ich beim Stöbern in den Features mit Tom Misch, mit dem auch etwa Loyle Carner (s.o.) kollaborierte. Das Debutalbum „Wallflower“ des 25-jährigen ist ein verfremdetes Jazz/Soul-Album. Lange aufbauende Intros, entrückte Rythmen, irgendwas fasziniert daran!

„You flew, I surrender to the moment.“

 

 

 

Wolf Alice – Visions of a Life (29. September)

Meine Liebeskummercombo mit Frauenstimme sorgt mit ihrem zweitem Album „Visions of a Life“ auch dieses Jahr wieder für Herbststimmung. Das Album erstreckt sich von rotzigem Alternative-Rock bis verliebtem Dream Pop – eine Achterbahn von Sound & Gefühlen. Und genau das bildet vielleicht diesen Jahresrückblick ganz gut ab.

 

„I’m a love-trick, a romantic cliche and they really are all true“

 

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Neugier & Freude auf 2018 machen mir schon jetzt: Die Nerven, Drangsal, Jack White, Nick Murphy, Shame, Tom Misch, Xul Zolar und mein heißer Tipp Leyya (Album „Sauna“ – VÖ: 26. Januar 2018)!


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