Auf einem Blick: Rocken am Brocken 2020

Vom 30. Juli bis 1. August findet das Rocken am Brocken Festival in diesem Jahr statt. Wir haben einen Ausblick auf die bisherigen Bestätigungen geworfen.

(c) Rocken am Brocken

httpsElend/Sorge. Es ist ein fester Bestandteil des Festivalsommers: Mitten im Nirgendwo in Elend bei Sorge in herrlicher Natur und zur Freude aller Digital-Detox-Feunde (fast) ohne jeglichen Handy-Empfang findet im Hochsommer das dreitägige Festival statt. Es ist ein kleiner Geheimtipp der Festivalszene, gehört es nicht zu den großen namhaften Festivals im Norden, bietet es dennoch ein buntes Programm für alle Musikliebhaber – von Rock über Indie und Pop bis zu Elektro und Techno ist alles dabei.

Zwei Bandwellen gab es bereits und wir wollen euch die ersten Acts vorstellen. Eine Hand voll Bands ist bei Landstreicher Booking unter Vertrag, wo sich neben den folgenden auch Namen wir Casper, Milky Chance, AnnenMayKantereit oder Kraftklub tümmeln. Starten wir mit dem Durchbruch des Jahres 2019: KUMMER, besser bekannt als Felix Brummer und bekannt als Sänger von Kraftklub. Doch wer jetzt „noch so ein Solo-Ding“ erwartet liegt falsch. Das im Oktober letzten Jahres veröffentlichte Album KIOX, für das eigens ein Pop-Up Plattenladen eröffnet wurde, schoss durch die Decke. Die Texte sind eine Abrechnung an die heutige Gesellschaft in feinster sprachgewandter Manier. Wer verharmlosende, spaßige Songs erwartet, ist hier an der falschen Adresse. KUMMER macht deutschen Hip-Hop wieder ernst und glaubhaft. Jeder seiner Songs ein Fingerzeig an das Heute.

Rikas ist der zweite Name aus dem Hause Landstreicher Booking. Die vierköpfige Band macht entspannten Soul-Pop mit einer sehr lässigen Live-Attitüde. Bereits in 2019 haben sie fleißig Festivalerfahrung gesammelt und mit ihrem Debütalbum „Showtime“ den ersten Meilenstein gelegt. Lässiger Hüftschwung tritt gewiefte Texte. Doch auch den nächsten Namen sollte man sich für 2020 gut merken: Provinz. Die vier Jungs aus Ravensburg machen Folk-Pop auf Deutsch. Die leicht kratzige und doch so zerbrechliche Stimme von Sänger Vincent rundet das ganze perfekt ab. Hat die Band bereits vergangenes Jahr die Herzen zum Schmelzen gebracht, folgt in diesem Jahr ihr erstes Album „Wir bauten uns Amerika“ (VÖ: 17.04.2020) und ihre erste eigene Headline-Show. Die Clubkonzerte im Frühling waren innerhalb von Stunden ausverkauft, logische Schlussfolgerung: Eine ausgedehnte Tour im Herbst.

Ein gern gesehener Gast im Harz sind auch Milliarden. Sie durften bereits Brocken-Luft schnuppern. Die Berliner Band liefert stets ekstatische Auftritte mit ihren Songs über Liebe, Rausch und Verzweiflung. Von ihrem 2018 erschienenen Album „Berlin“ zehrt man noch heute, authentische Texte und Auftritte lassen die Herzen höherschlagen. Und wer weiß, vielleicht gibt es im Sommer auch den ein oder anderen neuen Song zu hören.

Ein schönes Kontrastprogramm zu den bisherigen Bands bieten KADAVER. 70er Jahre Psychedelic-Rock aus der Hauptstadt. Wüsste man es nicht, könnte man auch behaupten das Trio käme aus England oder den USA. Fans hat die Band jedenfalls über die Grenzen hinaus. Dieses Jahr feiert die Band 10jähriges Bandbestehen und wir dürfen gespannt sein, welche Songs vom aktuellen Album „For the Dead Travel Fast“ sie spielen werden.

Ganz andere und viel leisere Töne schlagen hingegen Hundreds ein. Das Hamburger Geschwisterpaar macht zusammen mit ihrem Schlagzeuger tanzbaren Elektropop. Wunderbare Textkompositionen treffen hier auf elektronische Klänge. Auf ihrer Homepage heißt es „come dance and dive with us!“ – Die Einladung nehmen wir dankend an.

Was sind das denn für schräge Vögel? Meinen die das ernst? Nur zwei mögliche Gedanken beim Anhören der folgenden Künstler: Roberto Bianco & Die Abbruzanti Boys. Kurzum: Ja! Sie selbst betiteln ihre Musik wie folgt: „Die erfolgreichste Italo-Schlager-Gruppe Deutschlands (und wahrscheinlich auch Italiens).“ Die Besucher können sich in einigen Monaten selbst davon überzeugen.

MALONDA hingegen erinnert die frühen Zeiten von MIA. Deutschsprachiger, frecher Pop trifft elektrische Synthiesounds. Indie-Fans kommen bei Papooz aus Paris und Sons of the East aus Australien auf ihre Kosten. Letztere Band mit Einflüssen aus dem Folk schafft eine ganz eigene Klangwelt. Ebenfalls originelle Folk-Musik liefert die Band Emily’s Giant aus Lepizig. Werden hier Vergleiche mit Mumford and Sons gezogen, haben sie doch ihren ganz eigenen Sound entwickelt.

Róka erzählt Märchen zwischen hoffnungsvoller Utopie und düsterer Dystopie in ihrer ganz eigenen Klangwelt. Elektronischer Indie-Pop. Son of Polvo scheint ein Weltenbummler zu sein und schafft den Eindruck viel von der Welt gesehen zu haben, seine Blues-Musik macht das Herz schwer, dabei kommt der Sänger ganz aus der Nähe – dem hohen Norden Deutschlands, Hamburg.

Mit modernem Sound zwischen Pop und Soul begeistert der chilenische Sänger Lean Bravo. Kontrastreich dazu ist die Band Salamanda aus Flensburg – sie beschreiben ihre Konzerte als wildes Theater, Rockshow-Karikatur und mehr Punk als Punk. Wir dürfen gespannt sein. Ruhigere Töne schlägt die norwegische Sängerin und Wahl-Berlinerin Jacki Charles ein: Ihre Musik ist eine Ode an die New Wave Ära mit Gitarrensounds a la The Cure. Dabei stets im Mittelpunkt die zarte Singstimme der Künstlerin. Poppige, deutsche Musik macht Fullax – das Duo aus Kassel reißt mit frechen Songs und illustren Songtiteln die Aufmerksamkeit auf sich.

Elektrischer geht es bei Tak Tak Tak zu. Sound trifft Stimme in all seinen Facetten. So werden alltägliche Sounds eingebaut und schaffen ihre ganz eigene, entspannende Stimmung. Thematisch bleiben wir im Elektro-Techno-Bereich: Umme Block sind zwei Münchnerinnen, die sich dem Dance- und Electronic-Sound hingegeben. Dabei spielen solides Handwerk wie experimentelle Parts gleichermaßen die Hauptrolle ihrer Sets.

Neben anderen Aktivitäten wie Yoga, einer Abkühlung im nahegelegenen Freibad oder dem allseits beliebten, wenn auch schon ausverkauften, Akustik-Pfad durch den Harz, wird es auch einen Poetry Slam geben. Auch hier gibt es mit Annika Blanke und Matti Linke die ersten Namen.

Tickets bekommt ihr in der aktuellen Ticketstufe „Heulender Wolf“ für 75,00€ inklusive 5€ Müllpfand, die ihr bei Abgabe eines Müllsacks am Ende des Festivals wiederbekommt.

 


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