Die Königlichen

Royal Republic sind im ausverkauften Aladin aufgetreten und hatten eine wilde Show mit einigen Überraschungen dabei.

Foto: Jörg Kröger

Bremen. „We are the royal!“ – mit Understatement sind Royal Republic aus Schweden noch nie aufgetreten. Brauchen sie aber auch nicht, denn ihre Musik, ihre Konzerte und vor allem ihre unglaubliche Live-Klasse kann sich absolut sehen lassen. Davon überzeugten sich die Bremer Fans am Freitagabend bei einem schweißtriefenden, biernassen und feucht-fröhlichen Konzert im ausverkauften Aladin.

Vorweg gibt es Support von The Wholls aus London. Mit ihrem Alternative-Rock stehen sie über 30 Minuten auf der Bühne und was zunächst recht langatmig wirkt, entwickelt sich im Laufe des Sets zu guter musikalischer Unterhaltung. Keine Band, die nachhaltig in Erinnerung bleibt, für den Moment aber eine gelungene Einstimmung auf den restlichen Abend.

Es folgt die erste Überraschung, denn niemand geringeres als der in Bremen schon häufig und immer wieder gern gesehene Tim Vantol betritt die Bühne. Alleine steht er mit Gitarre vor seinem Publikum, füllt den Raum aber besser als so manche vollbesetze Band. Mit kräftiger, kratziger Stimme singt und schreit der Niederländer ins Mikrofon und sorgt so für Staunen und Begeisterung bei den Besuchern. Der Singer-Songwriter mit prägnanten Folk und Punk-Einflüssen erinnert an Frank Turner oder Chuck Ragan. Mit minimalsten Mitteln bekommt er die volle Aufmerksamkeit und alle im Publikum sind bereit und eingestimmt für die Hauptakteure des Abends.

Schließlich betreten Adam Grahn und seine drei Bandkollegen zu „When I See You Dance With Another“ im feinen Zwirn die Bühne. Obwohl bereits jetzt eine enorme Hitze im Saal ist, behalten die vier Schweden ihr Outfit recht lange vollständig an. Brachiale Gitarren, abwechslungsreiche Bassläufe und punktegenaue Drums durchschallen das Aladin, die ersten Reihen springen wild herum und gröhlen die Texte mit. „Walk“ ist anschließend eine dieser Hymnen, die jeder im Publikum spätestens ab dem Refrain mitsingen kann.

Laute Rockmusik mit Party-Attitüde trifft bei Royal Republic auf pogende Besucher, lachende Fans von der ersten Reihe bis zum Tresen, Bier, Schweiß und Spaß. Hits wie „Underwear“, „Everybody Wants to Be an Astronaut“ oder die neueste Single “Baby” treffen ab dem ersten Ton auf begeisterten Anklang, sodass hunderte Kehlen die Texte gemeinsam mit dem schwedischen Quartett singen.

Es bleibt der Gedanke, dass die Atmosphäre im Schlachthof, der ursprünglichen Location, noch etwas persönlicher gewesen wäre. So finden immerhin mehr Besucher Platz bei diesem Konzerthighlight und der Sound ist im Aladin dennoch gut. Nach einem ereignisreichen Abend wird die letzte Energie schließlich in der finalen Zugabe „Full Steam Spacemachine“ verbraucht.

Fotos: Jörg Kröger


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