Feine Indie-Tanzmusik

Der international gefeierte Roosevelt aus Köln ist am Donnerstag im sehr gut besuchten Tower Musikclub aufgetreten.

Foto: Max Hartmann

Bremen. Mit Konzerten von Newcomern ist es ja gerade unter der Woche nicht immer einfach. Umso schöner zu sehen, wie gut der Tower am Donnerstag beim Konzert von Roosevelt gefüllt war. Der junge Künstler tritt mit seiner Band weltweit auf, viele seiner Songs sind bekannter als die Person, die dahintersteckt. Klasse, dass auch Bremen einen Platz im Tourplan gefunden hat.

Der 26-jährige Roosevelt ist in der insgesamt dreiköpfigen Band für Gesang, Gitarre und Keys zuständig. Der aufsteigend angeordnete Schriftzug mit seinem Namen erleuchtet schrittweise, nach Vollendung betreten die Musiker die Bühne. Die über 200 Besucher bewegen sich zu den geordneten Klängen, als Bass und Beat einsetzen. Es ist keine große Bühnenshow, insgesamt gibt es wenig Ansagen oder Kommunikation. Dennoch wirkt es nicht wie Routine, dafür sind die Beteiligten zu konzentriert. Es wirkt eher wie eine stille Euphorie, wie ein Drang nach Perfektion auf der Bühne und wie eine nicht vollständig zum Ausdruck gebrachte Begeisterung.

Roosevelt kommt aus der Nähe von Köln, hat sich aber längst als internationaler Newcomer einen Namen gemacht. Seine Tour führt ihn in europäische Clubs, in die USA und auf das Sziget-Festival in Ungarn, das mit 400.000 Besuchern eines der größten der Welt ist. Seinen Hit „Fever“ baut er in der Mitte des Sets ein, ebenso spielt er an diesem Abend „Night Moves“, „Moving On“ oder „Colours“. Neben dem gut abgemischten Sound fällt auch die schöne Lichtshow auf, die zusätzlich die Stimmung der Songs betont. Einziger Schwachpunkt ist die recht kurze Spielzeit mit insgesamt nur etwas über 60 Minuten und zwei anschließenden Zugaben.

Vorab tritt Labelkollege „Better Person“ auf, wobei tatsächlich nur eine einzige Person auf der Bühne steht. Für viele überraschend, hat diese nur ein Mikrofon und kein Instrument in der Hand. So singt er ruhige Melodien auf atmosphärische Klänge und lange instrumentale Phasen. Eine Live-Gefühl kommt dabei kaum auf, vor allem aber fühlt man sich mehr wie in einem 30-minütigen Klangteppich als in einem Set mit mehreren Songs. Zu ähnlich sind die Strukturen, zu gleichbleibend langsam ist das Tempo.

Fotos: Max Hartmann

 


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